Impfungen bei Hunden: Wichtige Fragen und Antworten
Ein kurzer Moment mit langer Wirkung: Impfungen schützen vor vielen Krankheiten, die schwer verlaufen oder sogar tödlich sein können. Deshalb sind Impfungen auch ein elementarer Bestandteil der Gesundheitsvorsorge für Ihren Hund. Sowohl für ausgewachsene Hunde als auch für Welpen sind die richtigen Impfungen entscheidend für ein gesundes und glückliches Leben. Sie helfen, gefährliche Krankheitserreger abzuwehren, bevor sie Schaden anrichten können.
Eine einheitliche Empfehlung, wie Sie Ihren Hund impfen sollten, gibt es nicht: Da jeder Hund einzigartig ist, können die empfohlenen Impfungen variieren. Es spielt zum Beispiel eine Rolle, ob Ihr Hund viel in der Natur unterwegs ist, regelmäßig Kontakt zu anderen Hunden hat oder vielleicht ins Ausland reist. Am besten lassen Sie sich in Ihrer Tierarztpraxis individuell beraten und einen Impfplan erstellen, der optimal auf die Bedürfnisse Ihres Lieblings abgestimmt ist.
In diesem Ratgeber finden Sie vorab alle wichtigen Informationen zu Hunde-Impfungen. Wir erklären Ihnen, warum Impfungen wichtig sind und wozu ein Impfplan gut ist. Außerdem erfahren Sie, welche Impfungen beim Hund vorgeschrieben sind und welche von Experten empfohlen werden, um den bestmöglichen Schutz für Ihren Vierbeiner zu gewährleisten.
Wichtig: Die Impfempfehlungen in diesem Artikel entsprechen dem Stand von 2024. Vorschriften und Empfehlungen können sich laufend ändern.
Sollte ich meinen Hund impfen lassen?
Hundekrankheiten wie Parvovirose, Staupe, Leptospirose, Zwingerhusten oder Tollwut können lebensbedrohlich sein. Eine Impfung schützt das Leben Ihres Hundes und stärkt das Immunsystem gegen Viren, Bakterien und andere Krankheitserreger. Impfungen sind aber auch aus weiteren Gründen sinnvoll und wichtig:
• Impfungen sind wesentlich kostengünstiger als die Behandlung einer ausgebrochenen Krankheit.
• Durch die Impfung schützen Sie nicht nur Ihren eigenen Hund. Jede Impfung trägt dazu bei, gefährliche Krankheitserreger einzudämmen.
• Einige Krankheiten können sich vom Hund auf den Menschen übertragen. Mit einer Impfung verringern Halter*innen das Ansteckungsrisiko für sich und andere.
Wie funktioniert die Impfung beim Hund?
Ihr Hund ist täglich einer Vielzahl von Krankheitserregern ausgesetzt. Das Immunsystem bildet einen natürlichen Schutzschild dagegen. Je besser das Immunsystem vorbereitet und trainiert ist, desto effektiver kann es reagieren. Impfungen spielen dabei eine entscheidende Rolle: Die verwendeten Impfstoffe bringen das Immunsystem Ihres Hundes gezielt mit abgeschwächten Krankheitserregern in Kontakt.
Dabei gibt es zwei Hauptarten von Impfstoffen: Lebendimpfstoffe und Totimpfstoffe. Lebendimpfstoffe lösen häufig eine stärkere Immunantwort aus, können jedoch mehr Nebenwirkungen haben als Totimpfstoffe.
Das Immunsystem Ihres Hundes reagiert auf die injizierten Krankheitserreger mit der Bildung von Antikörpern und sogenannten Gedächtniszellen. Dadurch entsteht ein "immunologisches Gedächtnis", das es dem Immunsystem ermöglicht, die Erreger im Ernstfall wiederzuerkennen und die richtigen Abwehrkräfte zu mobilisieren. Eine Impfung kann so zwar nicht immer verhindern, dass Ihr Hund sich ansteckt. Aber die Impfung kann die Krankheitssymptome lindern – auch bei lebensbedrohlichen Erkrankungen.
Impfungen sind also wie ein Trainingsprogramm für das Immunsystem Ihres Hundes. Der Körper wird widerstandsfähiger gegen gefährliche Krankheiten.
Welche Impfungen benötigen Hunde?
Die spezifischen Impfungen, die Ihr Hund benötigt, können je nach Faktoren wie Alter, Lebensstil und geografischer Lage variieren. Die Ansprechperson rund um das Thema Impfungen ist der behandelnde Tierarzt bzw. die behandelnde Tierärztin.
Impfempfehlungen für Hunde werden von Organisationen wie der World Small Animal Veterinary Association (WSAVA) und für die Schweiz von der Schweizerischen Vereinigung für Kleintiermedizin (SVK-ASMPA) erarbeitet. Die SVK-ASMPA gibt Empfehlungen für Core- und Non-Core-Impfungen für Hunde, wobei letztere nur empfohlene Impfungen sind, keine gesetzlichen Vorgaben. Die Impfstoffe der Core-Impfungen schützen gegen besonders gefährliche Erreger, die oft tödlich verlaufende Infektionen verursachen. Damit sind sie unverzichtbare Kernimpfungen gegen Erkrankungen, gegen die jeder Hund zu jeder Zeit geschützt sein sollte – unabhängig von seiner Lebensweise oder den Umgebungsbedingungen.
Wichtig zu beachten: Diese Empfehlungen dienen als Orientierung bzw. Entscheidungshilfe für Tierärzte und Tierärztinnen sowie Hundehalter*innen. Welche Impfung für Ihren Hund in welcher Region relevant ist, können Sie im individuellen Gespräch mit Ihrem Tierarzt bzw. Ihrer Tierärztin herausfinden.
Die Impfempfehlungen in diesem Artikel entsprechen dem Stand von 2024. Vorschriften und Empfehlungen können sich laufend ändern.
Core-Impfungen in der Schweiz laut SVK-ASMPA
Sie schützt vor Staupe, einer hoch ansteckenden Viruserkrankung, die sich auf das Atmungs-, Magen-Darm- und Nervensystem auswirkt. Die Übertragung erfolgt von Tier zu Tier oder über Ausscheidungen. Die Viren breiten sich im Körper des Hundes an verschiedenen Stellen aus, was zu vielfältigen Symptomen wie Erbrechen, Durchfall, Husten, Nasenausfluss oder Lähmungen führen kann. Staupe ist eine potenziell tödlich verlaufende Erkrankung, die dank flächendeckender Impfungen selten geworden ist.
Dieses Virus verursacht eine Leberentzündung (Hepatitis) und ist Teil des sogenannten Zwingerhustenkomplexes. Die Impfung gegen CAV-2 bietet auch einen gewissen Schutz gegen eine andere, ähnliche Viruserkrankung: Hepatitis contagiosa canis. Somit lässt sich hier eine Kreuzimmunität erreichen.
Beim CPV handelt es sich um ein hochansteckendes Virus, das zu schweren Durchfällen und Erbrechen führt und – gerade bei ungeimpften Welpen – oft tödlich verläuft. Es wird von Tier zu Tier oder über Gegenstände übertragen. Mit der rechtzeitigen Behandlung und der Bildung von Antikörpern stehen die Heilungschancen gut.
Die schweizerische Vereinigung für Kleintiermedizin empfiehlt außerdem „zusätzliche Komponenten“ für alle Hunde in der Schweiz. Wegen der hohen Prävalenz wird die Impfung gegen diese Krankheiten als sehr wichtig angesehen.
Bei der Leptospirose handelt es sich um eine potenziell lebensbedrohliche, bakterielle Infektionskrankheit. Die Übertragung erfolgt häufig über Pfützen oder Tümpel, die mit dem Urin infizierter Tiere wie Ratten verunreinigt sind. Besonders gefährlich ist die Erkrankung für junge und immunschwache Hunde; sie kann schwere Organschäden verursachen. Leptospirose hat sich in den letzten Jahren deutlich ausgebreitet und kann auch auf Menschen übertragen werden. Fast alle Hunde in der Schweiz gelten als exponiert. Eine Impfung ist daher dringend empfohlen.
Auch dieses Virus ist bei Hunden in der Schweiz sehr häufig. Besonders wenn viele Tiere zusammenkommen, wie in Welpengruppen, besteht eine hohe Ansteckungsgefahr. CPIV ist eine der Hauptursachen für den sogenannten "Zwingerhusten". Der Wirkstoff dagegen ist in den meisten kombinierten Impfstoffen (multivalenten Impfstoffen) enthalten.
Die SVK-ASMPA führt diese Vakzination in ihren Empfehlungen gesondert auf. Obwohl die Impfung in der Schweiz nicht mehr gesetzlich vorgeschrieben ist, wird sie für alle Hunde empfohlen. Die erste Dosis sollten die Vierbeiner frühestens mit 12 Wochen verabreicht bekommen. Der genaue Zeitpunkt richtet sich nach den Empfehlungen des jeweiligen Impfstoffherstellers.
Bei Reisen in die Schweiz oder in andere Länder gelten spezielle Bestimmungen für den Tollwutschutz. Informationen dazu finden Sie unter: https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/tiere/reisen-mit-heimtieren/hunde-katzen-und-frettchen.html. In bestimmten Fällen kann ein Antikörpernachweis notwendig sein, um den Impfschutz zu bestätigen. Für die Aus- und Wiedereinreise in die Schweiz müssen Sie für Ihren Hund eine gültige Tollwutimpfung (mindestens 21 Tage alt) vorweisen können. Welpen können bis zum Alter von zwölf Wochen ohne Tollwutimpfung in die Schweiz einreisen, wenn sie von ihrer Mutter begleitet werden – oder wenn eine Bestätigung vorliegt, dass sie seit der Geburt keinen Kontakt zu wildlebenden Tieren hatten, die anfällig für Tollwut sind. Welpen im Alter von 12 bis 16 Wochen dürfen mit einer solchen Bestätigung einreisen, wenn sie bereits gegen Tollwut geimpft wurden, aber die 21-tägige Wartefrist noch nicht abgelaufen ist.
Non-Core-Impfungen für Hunde
Zusätzlich zu den Core-Impfungen können Sie Ihren Hund auch gegen weitere Krankheiten impfen lassen. Bei diesen sogenannten Non-Core-Impfungen handelt es sich um Vakzinationen, die unter bestimmten Bedingungen empfohlen werden. Die Notwendigkeit richtet sich dabei nach individuellen Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand, Lebensumständen des Hundes sowie regionalen Risiken. Wenden Sie sich dazu an Ihren Tierarzt bzw. Ihre Tierärztin. Eine individuelle tierärztliche Beratung ist wichtig, um zu entscheiden, welche Immunisierungen zusätzlich zu den Core-Impfungen für Ihren Hund notwendig sein können.
Je nach den spezifischen Anforderungen Ihres Hundes kann Ihr Tierarzt bzw. Ihre Tierärztin – nach einer Risiko-Nutzen-Analyse – zusätzliche Impfungen wie bspw. gegen Zwingerhusten oder Leishmanose vorschlagen. Die unterschiedlichen Lebens- und Haltungsweisen müssen dabei in die Impfberatung einbezogen werden.
Zu den Non-Core-Impfungen zählen in der Schweiz laut der SVK-ASMPA unter anderem:
Zwingerhusten, auch Hundegrippe genannt, ist eine hochansteckende, grippeähnliche Infektion der Atemwege. Sie wird von starkem, hartnäckigem Husten, Schnupfen und Fieber begleitet. Auslöser können verschiedene Erreger sein; am meisten verbreitet ist das Bakterium Bordetella bronchiseptica. Es kann über Monate ausgeschieden werden. Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder über Tröpfchen in der Luft (Aerosole).
Ein besonders hohes Ansteckungsrisiko haben Hunde mit viel Kontakt zu ihren Artgenossen, zum Beispiel in Tierheimen, Pensionen oder bei größeren Ansammlungen wie Hundetreffen oder Hundesportveranstaltungen. Die Impfung ist daher empfohlen, wenn eine erhöhte Infektionsgefahr durch Kontakt zu vielen Artgenossen besteht.
Babesiose, umgangssprachlich auch als Hundemalaria bezeichnet, ist eine aggressive Infektionskrankheit, die von Parasiten – den sogenannten Babesien – ausgelöst wird. Diese zerstören rote Blutkörperchen, was zu Blutarmut und langfristig zu Schädigungen an den Organen führt. Zecken, die die Parasiten in sich tragen, kommen vor allem im Mittelmeerraum vor, breiten sich allerdings auch zunehmend weiter in der Schweiz und Europa aus. Eine Impfung wird in bestimmten Fällen – bei einem hohen Infektionsrisiko – empfohlen. Sie schützt den Hund nicht vor einer Infektion, mindert aber die Schwere der klinischen Symptome einer akuten Babesiose und damit verbundene Anämien. Zusätzlich sollten Sie darauf achten, Ihren Hund durch wirksamen Zeckenschutz vor einer Infektion zu schützen.
Diese Infektionskrankheit tritt vor allem in südlichen Regionen mit subtropischem Klima auf und gehört zu den sogenannten Mittelmeerkrankheiten. Sandmücken übertragen die Erreger, die Leishmanien, mit einem Stich. Die Mücken können sich durch den Klimawandel ebenfalls in der Schweiz ausbreiten. Oft werden sie auch aus dem Urlaub eingeschleppt. Bei einem hohen Infektionsrisiko wie bei Reisen in Risikogebiete in der Mittelmeerregion wird eine Impfung dringend empfohlen. Leishmaniose ist bei Hunden nicht heilbar und die Behandlung langwierig. Unbehandelt kann die Krankheit zum Tod führen.
Kombinationsimpfungen
Bei Kombi-Impfungen bekommen Hunde mehrere Impfstoffe in einer Dosis verabreicht. Die erste Vakzination der Grundimmunisierung wirkt gegen Staupe, Hepatitis contagiosa canis (HCC), Parvovirose und Leptospirose. Die Vorteile von kombinierten Impfdosen sind:
- Nur ein Tierarztbesuch nötig: Dies bedeutet weniger Stress für den Vierbeiner.
- Niedrigere Kosten: Kombi-Impfungen sind meistens günstiger als einzelne Impfungen.
Sie können andererseits aber auch Nachteile mit sich bringen:
- Durch die Kombination mehrerer Impfstoffe in einer Dosis können mehr Nebenwirkungen auftreten.
- Die individuelle Anpassung an die Situation des Hundes ist schwierig, da einzelne Vakzine nicht separat auffrischbar sind.
Als Empfehlung gilt hier: Für sehr junge Welpen und ältere Hunde sollte die kleinstmögliche Mehrfachimpfung gewählt werden.
Wann und wie oft sollten Sie Ihren Hund impfen lassen?
Der Impfplan für Welpen und ausgewachsene Hunde richtet sich nach dem Alter, Gesundheitszustand, der Lebensweise und der lokalen Krankheitsprävalenz. Zum Beispiel brauchen Hunde mit vielen Sozialkontakten wie in Tierpensionen oder auf Hundeplätzen zusätzlichen Schutz, zum Beispiel gegen Bordetella-Infektionen und Leishmaniose. Für Hunde, die ins Ausland reisen, sind spezielle Impfungen wie u.a. gegen Tollwut wichtig. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt bzw. Ihrer Tierärztin darüber, wann und wie oft Ihr Hund geimpft werden sollte.
Welche Impfungen benötigen Welpen?
Antikörper in der Muttermilch (maternale Antikörper) schützen Welpen in den ersten Lebenswochen. Mit der Zeit lässt diese Immunisierung jedoch nach, was die Anfälligkeit für Infektionen erhöht. Wie schnell der natürliche Schutz schwindet, variiert individuell. Um die immunologische Lücke zu schließen und die Gesundheit des Welpen zu schützen, empfiehlt die SVK-ASMPA in ihrem Impfschema für Welpen, mit der Grundimmunisierung bei Welpen in der achten bis neunten Lebenswoche zu beginnen. Da es mit einer frühen Impfung gegen Parvovirusinfektion (CPV) und Staupe wegen des Einflusses unterschiedlich hoher maternaler Antikörper nicht zu einer ausreichenden Immunität kommen kann, wird eine dritte Impfung mit 16 Wochen empfohlen. Wird der Welpe erst im Alter von zwölf Wochen zum ersten Mal geimpft, reichen in der Regel zwei Vakzinationen im Abstand von vier Wochen aus. Mit einer Impfung im Alter von sechs bis zwölf Monaten wird die Grundimmunisierung abgeschlossen. Die erste Tollwutimpfung sollte das Tier frühestens im Alter von 12 Wochen bekommen.
Beachten Sie, dass dieses Schema eine allgemeine Empfehlung darstellt und individuelle Anpassungen je nach Tierarzt bzw. Tierärztin und den spezifischen Umständen Ihres Hundes möglich sein können. Da das Immunsystem von Welpen noch nicht so gut ausgebildet ist, ist es wichtig, rechtzeitig mit der Grundimmunisierung zu beginnen.
Alter | impfschema (Core-Impfstoffe) |
---|---|
8-9 Wochen | Staupe, H.c.c. (CAV), Parvovirose (CPV), Leptospirose, Zwingerhusten (CPIV) |
12 Wochen | Staupe, H.c.c. (CAV), Parvovirose (CPV), Leptospirose, Zwingerhusten (CPIV) |
16 Wochen | Staupe, H.c.c. (CAV), Parvovirose (CPV), Zwingerhusten (CPIV) |
6-12 Monate | Staupe, H.c.c. (CAV), Parvovirose (CPV), Leptospirose, Zwingerhusten (CPIV) |
Wann und wie oft müssen Impfungen bei Hunden aufgefrischt werden?
Für eine erfolgreiche Grundimmunisierung müssen Welpen mehrfach geimpft werden. Da die Immunantwort des Körpers mit der Zeit abschwächt, sollten ausgewachsene Hunde regelmäßig Auffrischungsimpfungen bekommen. So können Sie dafür sorgen, dass der Impfschutz gegen gefährliche Infektionskrankheiten erhalten bleibt. Die Häufigkeit der Wiederholungsimpfungen variiert je nach Impfstoff und Krankheitserreger. Meist liegen die Abstände zwischen den Auffrischungen jedoch bei ein bis drei Jahren:
- Jährlich: Einige Impfungen, wie gegen Leptospirose und Zwingerhusten (CPiV), sollten jährlich aufgefrischt werden.
- Alle 3 Jahre: Für Staupe, H.c.c. (CAV) und Parvovirose (CPC) wird eine Auffrischung alle 3 Jahre empfohlen.
Das individuelle Impfschema für Ihren Hund sollten Sie in jedem Fall mit Ihrem Tierarzt bzw. Ihrer Tierärztin besprechen.
Wie oft sollten Sie Ihren Hund gegen Tollwut impfen lassen?
Hunde dürfen per Gesetz nur mit einer Tollwutimpfung ins Ausland reisen und wieder in die Schweiz einreisen. Der Impfschutz ist besonders relevant für Länder mit Tollwutfällen wie Polen, Ungarn und Rumänien. Er sollte alle ein bis drei Jahre aufgefrischt werden, je nach Herstellerempfehlung und individueller Situation (zum Beispiel bei Reisen ins Ausland). Die Erstimpfung sollte mit zwölf Wochen oder später erfolgen, die Wiederholungsimpfungen alle drei Jahre oder gemäß der Gesetzgebung im Zielland. In allen Fällen sind die Herstellerangaben zu berücksichtigen. Für manche Länder außerhalb der EU ist zusätzlich ein Antikörpernachweis von mindestens 0,5 IE/ml nötig. Fragen Sie hierzu am besten Ihren Tierarzt oder Ihre Tierärztin.
Was gilt für ausgewachsene Hunde ohne Grundimmunisierung?
Bei Hunden aus dem Tierschutz oder Ausland ist oft nicht klar, ob sie geimpft sind. Straßenhunde aus Ländern wie Spanien, Griechenland oder Rumänien sind meistens ungeimpft. Für die Einreise in die Schweiz ist die Tollwutimpfung jedoch wie gesagt Pflicht. Haben Sie einen ausgewachsenen Hund mit unbekannter Vorgeschichte adoptiert oder gekauft, sollten Sie ihn von Ihrem Tierarzt bzw. Ihrer Tierärztin gründlich untersuchen lassen. In der Praxis kann zum Beispiel ein Titertest durchgeführt werden, um zu überprüfen, ob der Hund ausreichend gegen Staupe, Parvovirose und Leptospirose geschützt ist.
Ausgewachsene Hunde ohne bekannten Impfstatus brauchen keine nachträgliche Grundimmunisierung, sollten aber schnell geimpft werden. Ihr Tierarzt bzw. Ihre Tierärztin kann Sie hierzu individuell beraten. Je nach Impfstoff reichen eine oder zwei Impfungen für die Immunisierung aus.
Was kostet es, Ihren Hund impfen zu lassen?
Grundsätzlich richten sich die Kosten nach der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT). Die Preise für die Impfung eines Hundes variieren je nach Tierarztpraxis, da sich der Gesamtbetrag aus verschiedenen Faktoren zusammensetzt. Dazu gehören die allgemeine Voruntersuchung, die Materialkosten und der Impfstoff selbst.
Durch die Wahl von Kombinationsimpfstoffen, die mehrere Krankheiten abdecken, können Sie in der Regel Kosten sparen. 5-fach- oder 7-fach-Impfungen sind meist günstiger als Einzelimpfungen.
Das Impfen ist eine wertvolle Investition in die Gesundheit Ihres Hundes. Denn Impfungen schützen vor schweren und kostspieligen Krankheiten. Im Vergleich zu den möglichen Behandlungskosten einer Infektion sind die Impfkosten oft gering.
Die genauen Kosten erfragen Sie am besten vor der Impfung bei Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin.
Welche Nebenwirkungen könnten bei Ihrem Hund nach der Impfung auftreten?
Impfungen sind eine sichere und wirksame Methode, um Ihren Hund vor Krankheiten zu schützen. Wie bei jedem medizinischen Eingriff können jedoch Nebenwirkungen auftreten. Beobachten Sie Ihren Hund nach der Impfung besonders aufmerksam, damit Sie ungewöhnliche Impfsymptome frühzeitig erkennen und professionelle Hilfe suchen können. Bei jeder Unsicherheit sollten Sie umgehend Ihren Tierarzt oder Ihre Tierärztin kontaktieren.
Häufige Nebenwirkungen:
- Lokale Schwellung und Schmerzen: Leichte Schwellungen, Rötungen oder Schmerzen an der Einstichstelle klingen meist von selbst ab.
- Mildes Fieber: Leichtes Fieber kurz nach der Impfung ist eine normale Reaktion des Körpers, die schnell verschwindet.
- Abgeschlagenheit: Viele Hunde sind am Tag der Impfung besonders müde und schlapp. Dies bessert sich in der Regel nach einem Tag.
- Verminderter Appetit: Appetitlosigkeit ist meist vorübergehend und verschwindet normalerweise bald.
- Niesen und Husten: Diese Symptome können nach intranasalen Impfungen auftreten und klingen schnell wieder ab.
- Unruhe oder Verhaltensänderungen: Einige Hunde zeigen vorübergehend verändertes Verhalten oder Zittern.
- Gelenkschmerzen: Gelenkschmerzen oder Steifheit können nach Impfungen auftreten, verschwinden aber meist folgenlos.
Seltene Nebenwirkungen:
- Allergische Reaktionen: Suchen Sie sofort tierärztliche Hilfe auf, wenn Ihr Hund Symptome wie Gesichtsödeme, Nesselsucht, Atemnot, Erbrechen oder Durchfall zeigt.
Wichtig: In der Regel treten nach der Impfung keine Nebenwirkungen auf. Sollten Sie ungewöhnliche Symptome bemerken oder sich unsicher fühlen, wenden Sie sich immer sofort an Ihren Tierarzt oder Ihre Tierärztin.
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