Woran erkenne ich, dass meine Katze Schmerzen hat?

Katzen sind hart im Nehmen, denn als Jäger dürfen sie keine Schwäche zeigen. Wenn mal etwas nicht mit ihnen stimmt, leiden viele Katzen ohne dies äußerlich zu zeigen. Deswegen ist es für Menschen nur schwer erkennbar, ob der Vierbeiner Schmerzen verspürt.
Um zu erkennen, ob Ihre Katze Schmerzen hat, müssen Sie also schon genau hinsehen. Es gibt eine Reihe an Faktoren, die es dabei zu beachten gilt. Dazu gehören verschiedene Veränderungen des Verhaltens, der Körperhaltung und der Mimik der Katze.

Auslöser: Was sind mögliche Ursachen für Schmerzen?

Manche Ursachen für Schmerzen sind äußerlich erkennbar, wie zum Beispiel Verletzungen durch einen Revierkampf mit einer anderen Katze. Die Ursache für die Schmerzzustände kann in diesen Fällen leicht lokalisiert werden, denn offene Wunden oder fehlendes Fell sind optisch eindeutig zu erkennen.


Schwieriger ist es, wenn es sich um innere Verletzungen oder eine Erkrankung handelt, die von außen zunächst nicht ersichtlich ist. Dann kommen viele verschiedene Ursachen als Auslöser für die Schmerzen infrage. Möglich sind Schmerzen im Nachgang von Behandlungen oder Operationen, wie zum Beispiel einer Kastration. Doch auch verschiedenste Erkrankungen können die Ursache für Schmerzen sein, darunter beispielsweise Erkrankungen der ableitenden Harnwege, die zu Schmerzen beim Wasserlassen führen, oder Zahnerkrankungen, die sich durch Schmerzen beim Kauen zeigen können. Auch Unfälle und Stürze können durch Quetschungen, Prellungen oder gar innere Blutungen starke Schmerzen verursachen, ohne äußerlich erkennbar zu sein.

Genaue Beobachtung kann helfen festzustellen, unter welchen Umständen Schmerzen auftreten – beispielsweise beim Wasserlassen. Dies kann dann wiederum Rückschlüsse auf die Ursache zulassen. Grundsätzlich sollte bei jeder Vermutung, dass Schmerzen auftreten, ein Tierarzt aufgesucht werden.

Symptome: Was sind Anzeichen für Schmerzen bei Katzen?

Man geht davon aus, dass Katzen aufgrund ihrer Urinstinkte Schmerzen verbergen, um so nicht als potentielle Beute für andere Raubtiere aufzufallen. Diese Eigenschaft macht es Katzenbesitzern allerdings sehr schwer, Schmerzen bei Katzen zu erkennen. Eine Reihe verschiedener Anzeichen lassen sich aber häufig beobachten.

Mögliche Anzeichen für Schmerzen sind folgende:

  • Berührungsempfindlichkeit: Manche Katzen reagieren extrem empfindlich auf Berührung und Reize, die normalerweise keine besondere Reaktion verursachen.
  • Kreislaufprobleme: Bei Katzen, die plötzlich starke Schmerzen verspüren, kann es zu einer schnellen, flachen Atmung, einem Anstieg des Blutdrucks und einer erhöhten Herzfrequenz kommen. Auch Keuchen kann vorkommen.
  • Untypisches Verhalten: Katzen mit Schmerzen neigen zum Beißen und Kratzen. Dies gilt insbesondere dann, wenn eine Person den schmerzenden Bereich berührt. Auch vermehrtes Belecken und Kratzen der schmerzhaften Körperstellen kann vorkommen.
  • Veränderungen der Körperform: Schwellungen, sei es an Beinen, am Körper oder im Gesicht Ihrer Katze, können auf einen schmerzhaften Zustand hinweisen. Auslöser kann zum Beispiel ein Katzenbiss, Zahnwurzelabszess, Entzündung oder eine Gewebeveränderung sein.
  • Geweitete oder verengte Pupillen: Die Augen können deutliche Hinweise auf Schmerzen bei Katzen zeigen. Dies gilt sowohl für Augenschmerzen selbst als auch für Schmerzen an anderen Körperstellen. Oft führen Schmerzen an anderen Stellen des Körpers zu erweiterten Pupillen, während Augenschmerzen auch zu verengten Pupillen führen können – abhängig von der zugrunde liegenden Erkrankung.
  • Veränderte Körperhaltung: Leidet eine Katze unter Schmerzen, zeigt sie eine angespannte Körperhaltung, hat einen eingezogenen Bauch, lahmt oder lässt den Kopf hängen.
  • Appetitlosigkeit: Schmerzen können Katzen auf den Magen schlagen. Daher fressen und trinken Katzen mit Schmerzen oft nur wenig bis gar nichts.
  • Änderung des Energiepegels: Die meisten Katzen mit Schmerzen zeigen einen allgemeinen Rückgang ihres Aktivitätsniveaus. Die Katze fühlt sich dann oft schlapp und schläft mehr. Auch das regelmäßige Putzen wird vernachlässigt. Die Katze vermeidet zusätzliche Anstrengung und verzichtet auf Klettern und Spieleinheiten.
  • Übermäßiges Verstecken: Katzen mit Schmerzen sind allgemein nervöser und ängstlicher. Viele Katzen verstecken sich daher, wenn sie Schmerzen haben und verbringen den gesamten Tag zurückgezogen unter Betten, Sofas oder in Schränken.

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass die angegeben Symptome lediglich Beispiele sind. Jede Katze reagiert anders auf Schmerzen. Sie kennen Ihre Katze am besten und sollten alle Anzeichen von Verhaltensänderungen ernst nehmen.

Behandlung: Was kann man tun, wenn Katzen Schmerzen haben?

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihre Katze Schmerzen hat, sollten Sie unbedingt sofort einen Tierarzt aufsuchen. Warten Sie nicht mit dem Tierarztbesuch, denn nur durch eine umfassende Untersuchung kann festgestellt werden, ob Schmerzen vorliegen und was die Ursache sein kann. Je früher die Katze behandelt werden kann, desto schneller kann ihre Lebensqualität wiederhergestellt werden.

Um festzustellen, was die Beschwerden Ihrer Katze verursacht, ist eine tierärztliche Untersuchung notwendig. Bei einer körperlichen Untersuchung können offensichtliche Ursachen wie Verletzungen festgestellt werden. Mittels Röntgen oder Ultraschalluntersuchung können auch Ursachen gefunden werden, die mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen sind. Auch eine Blutabnahme kann sinnvoll sein, um die Blutwerte der Katze zu untersuchen.

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