Die Hauptphase der Sozialisierung findet in den ersten Lebenswochen Ihres Welpen statt. Es ist jedoch wichtig, die Sozialisierung und Gewöhnung an neue Eindrücke auch bei erwachsenen Hunden fortzusetzen. Ohne richtige Sozialisierung kann ein Hund in ungewohnten Situationen ängstlich oder sogar aggressiv werden.
Wann sollte die Sozialisierung beginnen?
Hunde-Welpen im Alter von 3 bis 14 Wochen sind am empfänglichsten für Sozialtraining. In dieser Zeit bilden sie besonders schnell Bindungen zu anderen Menschen und reagieren sensibel auf ihre Umgebung. Besprechen Sie den Beginn der Sozialisierung am besten mit Ihrem Tierarzt, da der richtige Zeitpunkt auch von der Entwicklung Ihres Welpen und seinen Impfungen abhängig sein kann.
Diese frühen Schritte sind wichtig, doch die Sozialisierung Ihres Hundes endet nicht mit 14 Wochen. Er wird sein ganzes Leben lang weiter lernen, und seine Reaktionen auf vertraute Situationen können sich im Laufe der Zeit auch ändern. Ein junger Hund mag sich anfangs in einem Auto wohl fühlen, aber eine negative Erfahrung kann ihn später ängstlich machen.
Ebenso sind aber auch erwachsene Hunde lernfähig, können neue Verhaltensweisen lernen, die bei der ursprünglichen Sozialisierung versäumt wurden. Dazu ist jedoch eine andere Art von Training nötig als bei Welpen.
Einen Welpen sozialisieren
Ihr Tierarzt kann Sie am besten beraten, wann Ihr Welpe für die Sozialisierung bereit ist (je nach Alter und Impfstatus), und Sie können dann auf den von der Mutter des Welpen erlernten Sozialisierungsgrundlagen aufbauen.
Das Ziel besteht darin, Ihren Welpen früh vielen neuen Empfindungen auszusetzen. Er soll möglichst viel von der Welt um ihn herum gesehen, gehört, berührt und gerochen haben, bevor er 14 Wochen alt ist.
Jede neue Interaktion mit einem anderen Tier, einem Menschen oder der Umgebung dient Ihrem Welpen später als Bezugspunkt. Je mehr positive Erfahrungen er als Welpe macht, desto wohler wird er sich als erwachsener Hund fühlen.
Aber auch negative Erlebnisse können einen bleibenden Einfluss haben. Deshalb sollten Sie, genau wie bei einem älteren Hund, Ihren Welpen vorsichtig sozialisieren, sein Verhalten ständig beobachten und seine Reaktion steuern.
Wenn Sie mit Ihrem Welpen in den ersten Wochen wegen des Lockdowns nicht oft nach draußen gehen konnten, ist es ein guter Start, ihn zunächst ins Freie zu tragen. Falls erlaubt, ist auch ein Besuch bei vertrauten Menschen eine Möglichkeit, ebenso das Spielen mit Hunden, wenn diese gut ererzogen und vollständig geimpft sind.
Aufgrund der geltenden Abstandsregeln ist die Sozialisierung Ihres Hundes oder Welpen während der Pandemie nicht einfacher geworden. Sie können jedoch trotzdem gemeinsam mit ihm die Welt erkunden und mit Menschen und anderen Hunden aus sicherer Entfernung interagieren.
Versuchen Sie immer, das Sozialtraining so zu gestalten, dass es Ihr Hund sich dabei wohl fühlt. Einige Rassen sind etwa von Natur aus ängstlicher als andere. Bitten Sie Ihren Tierarzt um Rat, für Ihren Welpen.