Zahnstein bei Katzen richtig behandeln und vorbeugen

Zahnerkrankungen sind eines der häufigsten Gesundheitsprobleme unserer Vierbeiner. 85 % der Katzen, die älter als 1 Jahr sind, sind bereits davon betroffen. Vor allem Zahnstein ist eine häufig auftretende dentale Krankheit, unter der die Tiere leiden können. 

Haben Katzen Zahnstein, ist das an ihrem schlechten Atem erkennbar und kann zu ernsthaften gesundheitlichen Beschwerden führen, wenn das Problem unbehandelt bleibt. Deshalb ist es wichtig, die Anzeichen frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Zahnstein bildet sich aus Plaque: Das ist eine Mischung aus weichen Ablagerungen, die im Laufe der Zeit zu harten, mineralisierten Schichten auf den Zähnen führen. Wird dieser zähe Film, der sich aus Bakterien in Speichel, Futterresten und abgestorbenen Zellen der Maulschleimhaut bildet, nicht entfernt, führt Plaque zur Bildung von Zahnstein. Betroffen sind übrigens oft nicht nur einzelne Zähne, sondern mehrere – oder sogar das gesamte Gebiss.

Anders als weiche Ablagerungen kann Zahnstein nicht mehr durch normales Zähneputzen entfernt werden, sondern muss in Ihrer Tierarztpraxis professionell behandelt werden.

 

Zahnstein bei Katzen: Die Symptome

Um bei Zahnstein frühzeitig handeln zu können, sollten Sie die Symptome bei Katzen erkennen.

  • Verfärbungen an den Zähnen: Gelbliche bis bräunliche Flecken an den Zähnen sind oft ein sichtbares Indiz für Zahnstein. Diese Verfärbungen entstehen durch mineralisierte Ablagerungen, die sich im Laufe der Zeit auf den Zähnen der Tiere bilden.
  • Maulgeruch: Ein unangenehmer Maulgeruch kann auf Zahnstein hindeuten. Denn die mineralisierten Ablagerungen bieten einen idealen Nährboden für Bakterien, die schlechten Atem verursachen können.
  • Zahnfleischbluten bzw. entzündetes Zahnfleisch: Ist das Zahnfleisch gerötet oder blutet beim Fressen, kann das ein Hinweis für eine Entzündung durch Zahnstein sein. Die Ablagerungen können das Zahnfleisch reizen und zu Entzündungen führen.
  • Zahnverlust: Fortgeschrittener Zahnstein kann sogar zu Zahnverlust führen. Sollten Sie merken, dass Ihre Katze Zähne verliert, ist das ein deutliches Anzeichen für eine ernsthafte dentale Erkrankung.
  • Appetitlosigkeit und verändertes Fressverhalten: Schmerzen beim Kauen können zu Appetitlosigkeit führen. Ändert Ihre Katze plötzlich ihr Fressverhalten oder hat offensichtliche Schwierigkeiten beim Kauen, könnten Zahnsteinprobleme die Ursache dafür sein.
  • Verändertes Sozialverhalten: Katzen, die unter Schmerzen durch Zahnstein leiden, ziehen sich unter Umständen zurück, sind weniger umgänglich oder werden eventuell sogar aggressiv. 
  • Gewichtsabnahme: Schmerzen und Schwierigkeiten beim Fressen können zu Gewichtsverlust führen. Nimmt Ihre Katze plötzlich ab, sollten Sie auch die Zahngesundheit Ihres Haustiers kontrollieren lassen.

Gut zu wissen: Meist treten nicht alle Symptome gleichzeitig auf. Außerdem verbergen Katzen ihre Schmerzen oft gut. Deshalb sind regelmäßige Kontrollen sowie ein Blick für Veränderungen im Verhalten Ihrer Katze wichtig.

Suchen Sie bei Verdacht auf Zahnprobleme unverzüglich eine Tierarztpraxis auf, um Ihr Tier gründlich untersuchen zu lassen und die beste Vorgehensweise bei der Zahnpflege Ihrer Katze abzuklären.

Wie kann man Zahnstein bei Katzen entfernen?

Hat Ihr Haustier Zahnstein, ist ein Besuch der Tierarztpraxis Ihres Vertrauens notwendig. Denn Abwarten kann das Krankheitsbild verschlechtern, frühzeitiges Handeln ist deshalb empfehlenswert.

Die Behandlung erfolgt in der Regel unter Vollnarkose oder nach einer starken Sedierung. So kann der Tierarzt oder die Tierärztin in einer sicheren Arbeitsumgebung behandeln und die Schmerzen der Katze werden minimiert. 

Die Zähne werden mit einem Ultraschallgerät einzeln von Zahnstein befreit und oft anschließend poliert, um die Bildung neuer Ablagerungen zu verlangsamen. Bei schweren Zahnbeschädigungen werden meist noch Blut und Urin untersucht, um mögliche Organschäden in Folge der Erkrankung auszuschließen. 

Müssen Zähne entfernt werden, werden dem Tier nach dem Eingriff Schmerzmittel verabreicht. 

Kann ich den Zahnstein meiner Katze selbst entfernen?

Sie sollten nicht versuchen, den Zahnstein bei Ihrer Katze selbst zu entfernen. Zwar findet man im Onlinehandel zahlreiche Hilfsmittel dafür, eine unsachgemäße Anwendung kann aber großen Schaden anrichten.

Die für die Zahnsteinentfernung benötigten Utensilien erzeugen erheblichen Lärm und sind für das empfindliche Gehör von Katzen äußerst unangenehm. Außerdem können die metallischen Geräusche bei Ihrem Haustier Panik auslösen und ihm Stress bereiten. Darüber hinaus sitzt Zahnstein meist so fest, dass Heimversuche mit Bürsten oder Kratzern ineffektiv sind und sogar ein erhöhtes Risiko von Verletzungen für Mensch und Tier haben. 

Eine professionelle Behandlung sichert nicht nur die Gesundheit und das Wohlergehen der Katze, sondern schützt auch die Beziehung zwischen Tier und Frauchen oder Herrchen.

Was kostet die Zahnsteinentfernung bei Katzen?

Die Kosten für eine Zahnsteinentfernung bei Katzen sind abhängig von der Art und dem Umfang der durchgeführten Behandlung. Entscheidend sind verschiedene Faktoren, z. B. ob eine manuelle Entfernung ohne Politur ausreicht oder ob es eine Zahnsteinentfernung per Ultraschall mit Politur sein soll. Müssen im Rahmen der Behandlung defekte Zähne entfernt werden oder ist eine Röntgenuntersuchung notwendig, steigen die Kosten entsprechend. 

Die Tierarztpraxis kann außerdem verschiedene finanzielle Sätze anwenden, die in der Gebührenordnung festgelegt sind. Bei komplizierten Zahnsteinentfernungen erhöht sich der Gebührensatz und damit steigen auch die Kosten.

Übrigens: Nicht alle Katzenkrankenversicherungen übernehmen die Kosten einer Zahnsteinentfernung. Viele Versicherungen beschränken sich auf bestimmte dentale Behandlungen. Halten Sie also vor einem Eingriff am besten Rücksprache mit Ihrer Versicherung und lassen Sie sich in der Tierarztpraxis umfassend beraten. So können mögliche Kostenfragen im Vorfeld geklärt werden.

Ursachen für den Zahnstein bei Katzen

Zahnbelagbildung durch zu wenig Pflege

An den Zähnen setzen sich beim Fressen Futterreste fest, was zur Entstehung von Zahnbelag bzw. Plaque führen kann. Eine unregelmäßige Entfernung bzw. Pflege führt dann leicht zu Zahnsteinbildung. Zusätzlich sorgen Mineralstoffe im Speichel der Katze für eine Aushärtung des Zahnbelags.

Erkrankungen als Auslöser für Zahnstein

Auch bestimmte Krankheiten wie Parodontitis (bakterielle Entzündung des Zahnhalteapparates), Gingivitis (Entzündung des Zahnfleischs) oder eine Maulschleimhautentzündung können die Ursache von Zahnstein sein.

Folgen von unbehandeltem Zahnstein

Zahnfleischentzündung

Wird Zahnstein nicht entfernt, zieht sich das Zahnfleisch zurück. In der Folge können sich Bakterien an den freiliegenden Stellen einnisten und schmerzhafte Entzündungen verursachen.

Parodontitis

Wird eine Zahnfleischentzündung bei Katzen nicht behandelt, kann sie zu einer Parodontitis führen. Dabei steigen Bakterien unter dem Zahnfleisch entlang des Zahnhalses auf und sammeln sich in den Zahnfleischtaschen. Die Folge sind starke Zahnschmerzen bis hin zum möglichen Verlust von Zähnen.

Organische Erkrankungen

Unbehandelter Zahnstein und Zahnfleischentzündungen ermöglichen Bakterien, sich über die Blutbahn im gesamten Körper auszubreiten. Das kann zu schwerwiegenden Organerkrankungen wie z. B. Leber- und Nierenkrankheiten führen.

Zahnstein ist zwar nicht unmittelbar gesundheitsschädlich, kann aber zu ernsthaften Konsequenzen führen, wenn er nicht behandelt wird. Befürchten Sie beispielsweise Zahnstein aufgrund von Maulgeruch bei Ihrer Katze, sollten Sie einen Termin in Ihrer Tierarztpraxis vereinbaren. Die Tierärztin oder der Tierarzt kann Ihr Haustier professionell untersuchen, den Zahnstein entfernen und mögliche gesundheitliche Risiken frühzeitig erkennen.

 

Zahnstein bei Ihrer Katze richtig vorbeugen

Wir haben vier Tipps für Sie, wie Sie die Maulgesundheit Ihres Tieres durch Zähneputzen erhalten können.

  • Frühzeitig beginnen: Im jungen Alter gewöhnen sich Katzen viel leichter an das Zähneputzen. Und es gibt natürlich speziell für die Tiere hergestellte Zahnbürsten.
  • Nichts überstürzen: Beginnen Sie damit das Maul Ihres Tieres behutsam zu öffnen und lassen Sie es zunächst die spezielle Zahnpasta von der Bürste lecken. Fangen Sie anschließend nach und nach an die Zähne zu putzen.
  • Geduldig bleiben: Gewöhnen Sie Ihr Tier schrittweise an das Gefühl der Bürste und des Putzens im Maul. Sobald sich Ihr Tier dabei entspannt, können Sie vorsichtig alle Zähne putzen.
  • Zähneputzen als positive Erfahrung: Belohnen Sie Ihr Tier nach dem Zähneputzen mit einem gesunden Leckerli oder mit gemeinsamer Spielzeit.

Übrigens können besondere Kauartikel (z. B. spezielle Kau-Sticks aus Pflanzenfasern oder getrocknetes Fleisch) auch beim Reinigen der Zähne behilflich sein und sind zusätzlich eine leckere Freude für das Tier. Darauf kauen die Katzen besonders lange herum und reinigen dabei ganz nebenbei ihre Zähne. 

Komplett verhindern kann man Zahnstein aber trotz aller Maßnahmen nicht immer. Hat Zahnstein bei Ihrem Haustier erbliche Gründe, hat es wahrscheinlich auch immer mit diesem Problem zu tun. Aber keine Sorge: Durch professionelle Pflege können Sie die Zahnsteinentwicklung erfolgreich begrenzen.

Bitte beachten Sie aber, dass Sie mit Ihrer Katze in die Tierarztpraxis müssen, wenn sich schon offensichtlicher Zahnstein gebildet hat. Denn die Entfernung muss dann mit Spezialgeräten durch die Tierärztin oder den Tierarzt erfolgen.

Die richtige Tiernahrung gegen Zahnstein bei Katzen

Die richtige Ernährung (also Tiernahrung) spielt bei der Prävention von Zahnproblemen eine wichtige Rolle. 

ROYAL CANIN® Dental aus der HEALTH MANAGEMENT Ernährungslinie ist die Ernährungslösung zur optimalen Unterstützung der Gesundheit Ihres Tieres. Die Trockennahrung unterstützt ideal die Maul- und Zahngesundheit Ihrer Katze durch die effektive Verringerung der Zahnbelagsbildung – das ist klinisch nachgewiesen!

Außerdem erlauben Form und Größe der Kroketten eine leichte Aufnahme und ein Eindringen der Zähne in die Nahrung. Das trägt zur Reduzierung von Zahnbelag bei und kann helfen, einer Zahnsteinbildung vorzubeugen.

Ergreifen Sie bereits jetzt die Initiative für Ihre Katze! 

FirstVET - Unser Partner für Ihre digitale Ernährungsberatung 

Es wird empfohlen, vor der Verwendung unserer tiermedizinischen Nahrungen den Rat eines Tierarztes oder einer Tierärztin einzuholen.

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