Fliegen mit Hund: Tipps & Tricks

 

Wenn es in den Urlaub geht, darf auch der beste Freund des Menschen nicht fehlen. Denn für viele ist eine Auszeit erst dann ein richtiger Familienurlaub, wenn auch der Hund mit dabei ist. Wer mit dem Auto oder Zug verreist, kann sich in der Regel entspannt zurücklehnen. Das Fliegen mit Hund sollte hingegen besonders gut vorbereitet sein. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten sollten, welche Hunde besser nicht ins Flugzeug steigen und geben Ihnen hilfreiche Tipps und Tricks für eine entspannte Flugreise mit Hund

Den Flug mit dem Hund frühzeitig planen

Wenn es um Hunde im Flugzeug geht, hat jede Airline ihre eigenen Bestimmungen. Deswegen sollte eine Flugreise gut geplant sein – bestenfalls bereits ein halbes Jahr im Voraus. So haben Sie genug Zeit sich mit den Bestimmungen Ihrer Airline auseinanderzusetzen. Sichern Sie Ihrem Tier rechtzeitig einen Platz in der Kabine (oder im Frachtraum) bevor zu viele andere Tierbesitzer denselben Flug buchen und Ihr Hund eventuell nicht mehr mitgenommen werden kann. Auch bei der Wahl der Airline sollten Sie genau hinschauen, denn z. B. bei vielen Billigfliegern ist das Mitnehmen von Tieren nicht gestattet.

Fliegen bedeutet für Ihren Hund außerdem Stress pur. Besonders dann, wenn er während des Fluges im Frachtraum von Ihnen getrennt ist. Überlegen Sie deshalb genau, ob Sie Ihrem Tier eine Flugreise zumuten möchten oder ob es auch einen anderen Weg gibt zu verreisen oder ihn in eine Hundebetreuung zu geben. Wenn Sie sich doch für einen Flug entscheiden, wählen Sie am besten eine Route ohne Zwischenstopp, um unnötigen Stress zu vermeiden.

Welche Hunde dürfen nicht im Flugzeug reisen?

Auch wenn das Reisen mit dem Flieger für die meisten Hunde unbedenklich ist, gibt es einige Sonderfälle, mit denen ein Flug nur schwer oder gar nicht möglich ist:
  • Hunderassen mit sehr kurzen Nasen bzw. verkürzten Schnauzen wie Möpse, französische Bulldoggen oder Boxer sollten auf ihre “Flugtauglichkeit” von einem Tierarzt gecheckt werden.
  • Einige Rassen wie Mastiff oder Rottweiler dürfen als sogenannte Listenhunde oft nicht mitfliegen oder müssen in einer speziellen Metallbox untergebracht werden. Welche Rassen vom Flug ausgeschlossen sind, entscheidet die Airline.
  • Auch trächtige Hündinnen oder Welpen sollten besser nicht fliegen.
Im Zweifelsfall kann der Tierarzt Auskunft darüber geben, ob der Gesundheitszustand Ihres Tieres einen Flug zulässt.

Für einen angenehmen Flug für Sie und Ihre Mitreisenden ist es außerdem unerlässlich, dass Ihr Hund gut erzogen ist. Er sollte keine Probleme damit haben einige Stunden ruhig zu sitzen: Ganz egal ob in der Kabine oder im Frachtraum, denn er darf seine Transportbox den gesamten Flugzeitraum nicht verlassen.

Welche Dokumente werden benötigt?

Nicht nur Sie brauchen unterwegs Ihren Ausweis oder Reisepass, auch die Unterlagen für Ihren Hund dürfen Sie nicht vergessen. Der blaue EU-Heimtierausweis ist bei Reisen innerhalb der EU Pflicht. Je nach Zielland kann auch ein Gesundheitszeugnis vom Amtsveterinär erforderlich sein.
Vor der Abreise sollten Sie sich unbedingt darüber informieren, welche Impfungen Ihr Hund benötigt, damit Sie rechtzeitig einen Termin beim Tierarzt einplanen können. Auch eine Behandlung gegen Bandwürmer, eine Tollwutimpfung oder ein Chip sind in der Regel einzuplanen. Vergessen Sie auch nicht, sich über eventuelle Quarantänebestimmungen zu informieren. Alle wichtigen Informationen finden Sie auf der jeweiligen Internetseite des Auswärtigen Amtes.
Außerdem müssen Sie die Mitnahme Ihres Haustiers bei der Airline ankündigen und eventuell für Ihren Hund ein eigenes Flugticket kaufen. Auch wenn Ihr Tier mit in der Kabine reist, gilt er offiziell als Über- oder Sperrgepäck und muss dementsprechend angemeldet werden. Die genauen Preise variieren je nach Airline und Größe Ihres Haustiers.
Unser Tipp: Seien Sie am besten etwas früher am Check-in Schalter, um alle Angelegenheiten in Ruhe zu regeln. 

Die richtige Hundetransportbox fürs Flugzeug

Vor dem Flug sollten Sie sich um eine passende Transportbox für Ihren Vierbeiner kümmern. Denn hier muss jeder Hund für die gesamte Flugzeit untergebracht sein. Damit es Ihr Tier gleichzeitig sicher und komfortabel hat, sollten Sie eine Box auswählen, die der Größe Ihres Hundes entspricht. Er muss darin problemlos aufstehen und sich umdrehen können, ohne sich zu stoßen. Entsprechend der Richtlinien der International Air Transport Association, IATA muss selbstverständlich auch die Luftzirkulation gewährleistet sein. Ob die Box aus Plastik oder Aluminium besteht, spielt in der Regel keine Rolle. Hauptsache der Hund kann sich nicht selbst daraus befreien. Deswegen ist auch von einer Faltbox abzuraten.
So groß sollte die Transportbox sein:
 
  • Länge: Von der Nasenspitze bis zum Ende der Rute plus die halbe Vorderbeinlänge
  • Breite: Mindestens doppelt so breit wie Ihr Hund
  • Höhe: Von der Pfote bis zum höchsten Punkt am Kopf plus 5 cm
Bei manchen Airlines können Sie Transportboxen mieten oder leihen, es empfiehlt sich aber, eine eigene zu verwenden. So können Sie zuhause in gewohnter Umgebung schon einmal damit üben und Ihr Hund ist am Abreisetag bereits an seine Box gewöhnt.

Unser Tipp:
Schreiben Sie den Namen Ihres Hundes sowie Ihren eigenen plus Adresse und Telefonnummer mit einem wasserfesten Stift auf die Außenseite der Transportbox, wenn Ihr Hund im Frachtraum des Flugzeugs reist. Vielleicht kann es auch hilfreich sein, in Großbuchstaben „LIVE ANIMAL“ auf die Kiste zu schreiben und mit Pfeilen die Oberseite zu markieren.

Den Hund mit in die Kabine nehmen

Die komfortabelste Art zu Reisen ist für Ihren Hund sicherlich in der Kabine. So sind Sie dabei, um Ihr Tier zu beruhigen und auch Sie müssen sich keine Sorgen um Ihren Vierbeiner machen. Allerdings dürfen nur kleine Hunde bis maximal 8 kg mit in der Kabine reisen und auch dort ist eine Transportbox in jedem Fall Pflicht. Diese muss wie Ihr Handgepäck auf den Boden unter den Vordersitz passen und darf nicht auf dem Schoß oder gar einem eigenen Sitz stehen. Das dient der Sicherheit, insbesondere bei einer Notlandung. Deswegen kann es für Sie und Ihr Tier komfortabler sein, einen extra Sitz neben Ihnen im Flugzeug für Ihren Liebling zu reservieren. Das bedeutet mehr Platz für Ihre Füße und auch Ihr Hund bekommt mehr Luft

Fliegen mit Hund im Frachtraum

Ist Ihr Hund schwerer als 8 kg, muss er im Frachtraum mitfliegen. In diesem gesonderten Bereich der Maschine herrscht eine angenehme Temperatur und Sauerstoffversorgung. Diese Art des Reisens bedeutet für Ihren Hund besonders großen Stress, deswegen sollten Sie gut vorbereitet sein.
Die Transportbox für den Frachtraum sollte besonders stabil und vor allem ausbruchsicher sein. Außerdem darf sie keine Flüssigkeit durchlassen, deswegen ist eine saugfähige Unterlage ratsam. Trinkwasser für Ihr Tier sollten Sie an der Box befestigen oder eine Schale mit Eiswürfeln bereitstellen.

Den Hund auf den Flug vorbereiten

Damit Ihr Hund so wenig gestresst wie möglich auf die Reise reagiert, ist es ratsam ihn schon frühzeitig darauf vorzubereiten. Insbesondere an die Transportbox können Sie ihn gut zuhause gewöhnen. Am besten stellen Sie diese bereits einige Wochen vor dem Abflug zu Hause auf und gestalten sie als zusätzlichen Schlafplatz für Ihr Tier oder gewöhnen sich an, es darin zu füttern. Kuschelige Decken oder ein getragenes T-Shirt von Ihnen machen die Transportbox zum echten Wohlfühlbereich für Ihre Fellnase.
Damit Ihr Hund sich sicher fühlt, sollten Sie anfangs noch die Türe der Box geöffnet lassen. Später, wenn er sich daran gewöhnt hat, können Sie damit beginnen die Tür hin und wieder zu schließen und sich von der Box zu entfernen. Als letzten Schritt können Sie dann auch das Licht ausschalten. Denn nicht nur während des Fluges, bereits am Check-in wird Ihr Hund mit wenig Licht und ohne Sie auskommen müssen.
Wichtig ist, dass Ihr Hund die Box zu jeder Zeit mit etwas Positivem assoziiert. Belohnen Sie ihn also auch nach seiner Zeit darin ordentlich dafür.
Damit am Abreisetag nichts daneben geht, sollten Sie Ihr Tier am besten 12 Stunden vor Abflug nicht mehr, oder nur mit ein wenig Trockennahrung, füttern. Auch Wasser sollten Sie nun nur noch sparsam reichen.

Braucht mein Hund auf einer Flugreise Beruhigungsmittel?

Um die Reise für Ihr Tier zu erleichtern, kann es hilfreich sein, auf ein Beruhigungsmittel zurückzugreifen. Sie sollten vorab aber unbedingt mit Ihrem Tierarzt besprechen, ob der Gesundheitsstatus Ihres Hundes die Gabe eines solchen Medikaments zulässt.
Da sedierende Medikamente Nebenwirkungen haben können, sollten Sie gründlich abwägen, ob Sie diese geben möchten. Es könnte zum Beispiel zu Kreislaufproblemen bei Ihrem Haustier kommen. Bedenken Sie, dass im Notfall im Frachtraum kein Mitglied der Crew mitreist, um erste Hilfe zu leisten.
Für einen möglichst stressfreien und erholsamen Urlaub für Mensch und Tier sollten Sie sich vor der Buchung Ihrer Reise also die Frage stellen, ob eine Flugreise wirklich nötig ist, oder Sie auch anders mit Hund verreisen könnten.

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