Porträt von Jan Suchodolski als Bleistiftzeichnung

Referenzen: Veterinär-Gastroenterologe • Spezialist für die Darmgesundheit von Tieren • Dr. med vet, PhD, DACVM, AGA (Fellow)

Wirkungsstätte: Texas A&M University Small Animal Clinical Studies Gastrointestinal Laboratory   

Zu Hause in: College Station, Texas

Derjenige, der die Geheimnisse des Mikrobioms lüftet

Dr. Jan S. Suchodolski ist Mitglied unseres Expertenteams für Welpen- und Kätzchengesundheit und des Gastrointestinalen Labors für Innere Medizin bei Kleintieren an der Texas A & M University. Dr. Suchodolskis Spezialgebiet ist das Mikrobiom – das unsichtbare Ökosystem aus Mikroorganismen, welche einen Großteil unseres Körpers besiedeln, zum Beispiel Bakterien in einer Menge von 30 bis 50 Billionen Zellen. Er erforscht die Funktion des Mikrobioms für die Gesundheit und bei Krankheiten von Kätzchen und Welpen und die Frage, wie sich Umwelteinflüsse wie Ernährung, Entwöhnung oder Antibiotika darauf auswirken..

Das Mikrobiom von Tieren funktioniert ähnlich wie das des Menschen. In der Veterinärmedizin ist es eine noch junge Wissenschaft und sehr komplex. Unterhält man sich jedoch mit Dr. Suchodolski über das Mikrobiom, wird einem schnell klar, dass die Darmgesundheit für die allgemeine und langfristige Gesundheit von Haustieren ebenso wichtig ist wie für ihre Besitzer. Er sieht das Mikrobiom als ein großes Stoffwechselorgan und vertritt die Meinung, dass die Hauptgründe für viele Krankheiten und Probleme im Verlauf des Lebens von Katzen und Hunden im Darm liegen.

Von besonderem Interesse für Dr. Suchodolski ist der Lebensbeginn der Tiere. Alle Tierarten, auch der Mensch, werden ohne Bakterien geboren. Dies ändert sich jedoch schnell.

Unmittelbar nach der Geburt beginnen Mikroorganismen in den Magen-Darm-Trakt einzuwandern – von den Bakterien im Geburtskanal bis hin zu Bakterien aus der Umgebung. Im Laufe des Heranwachsens verändert sich der Magen-Darm-Trakt von jungen Tieren. Wenn beispielsweise neue Nahrung aufgenommen oder die Ernährung umgestellt wird, entwickeln sich Verdauungsenzyme, die die Nahrung aufspalten. Dadurch entwickelt sich das Mikrobiom des Darms. Wie Dr. Suchodolski erklärt, finden in den ersten acht Lebenswochen so viele tiefgreifende Veränderungen im Darmtrakt statt, dass Kätzchen, Welpen und andere Jungtiere in dieser Zeit sehr anfällig sein können – etwa für Magen-Darm-Probleme oder Infektionen. Ausgewachsene Tiere sind langfristig stabiler. In den Augen von Dr. Suchodolski und seinem Team sind alle gleich wichtig.

 

„In den ersten acht Lebenswochen finden sehr viele tiefgreifende Veränderungen im Magen-Darm-Trakt statt ... Welpen und Kätzchen sind in dieser Zeit sehr anfällig.“


— Dr. Suchodolski, Veterinär-Gastroenterologe

 

Seine Liebe zu Tieren geht auf seine Kindheit in Österreich zurück. Dr. Suchodolskis Großeltern hatten einen Bauernhof, wo er jeden Sommer und einen Großteil seiner Jugend verbrachte und mit allen Arten von Tieren Kontakt hatte. Bis heute lebt er mit einer beachtlichen Menagerie in seinem Haus in Texas. Zu der langen Liste seiner Haustiere gehören Eier legende, fliegende und bellende Exemplare.

Dr. Suchodolski tritt dem Expertenteam für Welpen- und Kätzchengesundheit als Experte für Mikrobiom und Darmgesundheit bei. Die langjährigen fortlaufenden Investitionen von Royal Canin in die Wissenschaft waren für ihn ein Grund, diese Aufgabe zu übernehmen. „Die Wissenschaft kann uns helfen, die gesamte Komplexität eines beginnenden Lebens zu verstehen“, sagt er. „Und aus der großen Menge unserer unterschiedlichen Beobachtungen können wir dann Modelle erstellen.“ Dr. Suchodolski sieht die kollektive Zusammenarbeit mit dem Ziel, einen Beitrag für die künftige Gesundheit von Kätzchen und Welpen zu leisten, als perfekte Nutzung des Fachwissens der einzelnen Mitglieder.

Meilensteine

1997 – Abschluss des Studiums der Veterinärmedizin an der Veterinärmedizinischen Universität Wien, Österreich

2005 – Erlangung des Doktortitels in Veterinärmikrobiologie an der Texas A&M University

2012 – Fachausbildung in Immunologie durch das American College of Veterinary Microbiologists (ACVM)

Fünf Fragen an Dr. Suchodolski


Haben Sie Haustiere?

Ja, natürlich. Wir haben drei Hunde – einen Deutschen Schäferhund, der zwölf Jahre alt ist, einen Boston Terrier und einen zwei Jahre alten Mischling. Eine echte Promenadenmischung. Die beiden Letzteren sind aus dem Tierschutz, und den Deutschen Schäferhund haben wir von einem Züchter. Außerdem haben wir sieben Hühner, sieben Perlhühner und einen 25 Jahre alten Rotsteißpapagei. Sie alle kommen sehr gut miteinander klar. Mit einem neuen Hund gehen wir es immer langsam an. Die Hühner bleiben eine Weile im Stall, aber der Papagei stromert umher. Nachdem sich alle eingewöhnt haben, ist es für sie normal. Katzen mögen wir auch, aber mit den Vögeln und dem nicht eingezäunten Land könnte es schwierig werden, sie hier zu integrieren.

Wer ist bei Ihnen dafür zuständig, den Tieren Namen zu geben?

Ganz klar meine Kinder. Wir lassen ihnen dabei freie Hand und werden von ihrer Kreativität – oder andererseits von der absoluten Einfachheit – bei der Namensgebung oft positiv überrascht. Wir wollten immer, dass sich die Kinder genauso um die Tiere kümmern wie wir, und das ist eine gute Möglichkeit, sie wirklich einzubeziehen. Also ja, die Kinder sind bei mir für die Namensgebung zuständig.

Welches ist seltsamste Wort aus Ihrem Arbeitsalltag?

Kein einzelnes Wort, sondern alles, was mit Kot zu tun hat. Eine Kotprobe bedeutet für mich gute Bakterien und ein gesundes Mikrobiom, und ich wundere mich immer, wenn andere sich davor ekeln. Und das tun sie. Für uns im Labor ist Kot der Schlüssel zum Verständnis des Mikrobioms. Für uns ist klar, dass er wichtig sein kann. Apropos für uns normal, aber mit großem Ekelfaktor für Nicht-Wissenschaftler: Fäkaltransplantationen ...

Was würden Sie für unsere Haustiere ändern, wenn Sie einen Zauberstab besäßen?

Die Komplexität eines neuen Fachgebiets wäre einfacher und leichter zu verstehen, sodass wir schneller Fortschritte machen könnten. Die Medizin hat so viele Facetten, dass es keine einfachen Lösungen gibt, insbesondere bei Magen-Darm-Erkrankungen und bei der Arbeit mit Welpen und Kätzchen. Wir möchten den Tierhaltern dabei helfen, ihre Haustiere gesund zu erhalten. Wo kann ich gleich noch mal einen solchen Zauberstab bekommen?

Was würden Sie tun, wenn Sie kein Wissenschaftler wären?

Ich kann mir nicht vorstellen, etwas anderes zu tun. Manche meiner Kollegen sind ein wenig wehmütig, weil es andere Dinge gibt, die sie auch gern studiert hätten. Aber ich liebe das, was ich tue, wirklich sehr. Wenn ich auf meine Karriere zurückblicke, habe ich jeden Schritt auf dem Weg genossen. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, wäre ich immer noch Wissenschaftler. Ich würde überhaupt nichts ändern. Ich bin ein hoffnungsloser Fall.

„Die Wissenschaft kann uns helfen, die Komplexität zu Beginn eines Lebens zu verstehen – und sie kann dazu beitragen, die späteren Ergebnisse zu verändern.“

— Dr. Suchodolski, Veterinär-Gastroenterologe

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