Schilddrüsenüberfunktion beim Hund: Das sollten Sie wissen

Ist Ihr Hund unruhig und hechelt mehr als üblich? Oder nimmt er ab, obwohl er mehr frisst als sonst? Das könnte auf eine Schilddrüsenüberfunktion hinweisen. Aber woran erkennen Sie diese hormonelle Störung beim Hund konkret, was sind deren mögliche Ursachen und wie wird diese Erkrankung behandelt? Wir klären auf! 

Was ist eine Schilddrüsenüberfunktion beim Hund?

Ist die Schilddrüse überaktiv und produziert zu viele Schilddrüsenhormone, spricht man von einer Schilddrüsenüberfunktion. Diese wird auch Hyperthyreose genannt. Das Gute: Verglichen mit der Schilddrüsenunterfunktion tritt diese Erkrankung relativ selten auf. Potenzielle Anzeichen für eine Schilddrüsenüberfunktion bei Ihrem Vierbeiner sollten Sie jedoch ernst nehmen. Warum? Als Produzent von Hormonen hat die Schilddrüse eine Schlüsselfunktion im Körper und gehört zu den zentralen Organen. Schließlich haben Hormone weitreichende Auswirkungen auf die meisten Stoffwechselvorgänge. Deshalb ist eine frühzeitige Diagnose einer Funktionsstörung wichtig, um Ihr Tier vor eventuellen gesundheitlichen Komplikationen zu bewahren. 

Die Symptome: Woran erkennt man eine Schilddrüsenüberfunktion beim Hund?

Die Überfunktion der Schilddrüse bei Hunden kann sich durch verschiedene Symptome äußern. Folgende Anzeichen zählen zu den verbreitetsten: 

  • Ihr Hund ist unruhig und hechelt vermehrt: Behalten Sie diese möglichen Hinweise im Blick! 
  • Eine spürbare Nervosität kann eine Folge des hormonellen Ungleichgewichts sein, das mit dieser Erkrankung einhergeht. 
  • Gewichtsverlust trotz erhöhtem Appetit? Ein paradoxes Signal, das Sie nicht übersehen sollten. 
  • Ein beschleunigter Herzschlag, auch Tachykardie genannt, deutet darauf hin, dass das Herz Ihrer Fellnase übermäßig arbeitet. 
  • Schwierigkeiten beim Schlucken können ein weiterer Hinweis auf eine beeinträchtigte Schilddrüsenfunktion sein. 
  • Durchfall oder Erbrechen können auch auf andere Erkrankungen hinweisen. Dennoch sollten Sie diese Warnsignale nicht ignorieren.  
  • Juckreiz kann anzeigen, dass der Körper Ihres Vierbeiners versucht, auf innere Veränderungen zu reagieren. 
  • Erhöhte Trinkmenge und vermehrter Harnabsatz (Polydipsie und Polyurie) weisen auf eine gestörte Balance hin. 
  • Veränderung des gewohnten Verhaltens und Aggressivität können ebenfalls aus dem hormonellen Ungleichgewicht resultieren.
  • Struppiges Fell und häufiges Würgen sind äußere Anzeichen, die eine ernsthafte Störung andeuten können.

Daher: Beobachten Sie Ihr Tier aufmerksam. Hier sind Sie gefragt! 

Diagnose einer Schilddrüsenüberfunktion: Das müssen Sie wissen

Nehmen Sie bei Ihrem Hund mögliche Anzeichen einer Schilddrüsenüberfunktion wahr, heißt es: Ab in die Tierarztpraxis! Dort untersucht Ihr Tierarzt oder Ihre Tierärztin Ihren Vierbeiner eingehend und setzt eine Blutuntersuchung an. Dabei steht der Schilddrüsenhormonspiegel im Fokus. 

In den meisten Fällen ist für eine Schilddrüsenüberfunktion Folgendes charakteristisch: Während die Werte der Schilddrüsenhormone T3 undT4 mittel bis stark erhöht sind, fällt der sogenannte TSH-Wert sehr niedrig aus. Beim TSH-Wert handelt es sich um den Wert des Thyreoidea-stimulierendes Hormons, das direkten Einfluss auf die Schilddrüse hat. Aber auch Veränderungen bei den Leber- und Nierenwerten können Indikatoren für eine Gleichgewichtsstörung des Stoffwechsels sein. 

Zum Ausschluss anderer Erkrankungen können bildgebende Verfahren zum Einsatz kommen, wie z. B. 

  • Röntgen
  • Ultraschall
  • Computertomografie (CT) 
  • Magnetresonanztomografie (MRT) 

Vermutet Ihr Tierarzt oder Ihre Tierärztin einen Schilddrüsentumor, kann eine sogenannte Szintigrafie gemacht werden, um die Funktion der Schilddrüse zu visualisieren. Das kann für Klarheit sorgen! 

Wie behandelt man eine Schilddrüsenüberfunktion beim Hund?

Die Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion beim Hund zielt darauf ab, die Hormonwerte wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Doch was hilft bei einer Schilddrüsenüberfunktion beim Hund? Grundsätzlich ist die Therapie davon abhängig, was diese Funktionsstörung verursacht. 

Sind Ernährungsgewohnheiten oder Magen-Darm-Probleme die Auslöser, kann oft bereits eine Umstellung der Ernährung eine signifikante Verbesserung bewirken. Geben Sie Ihrem Hund in diesen Fällen keine Nahrung, die Schilddrüsengewebe oder Schilddrüsenreste beinhaltet. Bei einer Ernährungsanpassung ist Geduld gefragt: Bis wieder normale Werte erreicht werden, kann es eine Weile dauern. 

Sollte die Überfunktion durch einen Schilddrüsentumor verursacht sein, hängt die gewählte Behandlungsmethode von verschiedenen Faktoren ab: Dazu zählen Typ und Größe des Tumors sowie das Alter Ihres Tieres. Relevant ist aber auch, ob es Vorerkrankungen gibt und ob sich bereits Metastasen gebildet haben.Um die Schilddrüsenüberfunktion bei Hunden zu behandeln, können verschiedene Wege beschritten werden: Dazu zählen neben operativen Eingriffen und Bestrahlung auch Radioiodtherapie und Chemotherapie. Oft werden diese Maßnahmen in Kombination angewandt, um optimale Ergebnisse zu erzielen. 

Sicher fragen Sie sich: In welchen Fällen kommt es bei einer Schilddrüsenüberfunktion beim Hund zu einer Behandlung mit Medikamenten z. B. Tabletten? Sollte die komplette Entfernung der Schilddrüse Ihres Tieres unvermeidlich sein, ist im Anschluss an diese Operation eine dauerhafte Medikation erforderlich.

Was passiert, wenn man eine Schilddrüsenüberfunktion nicht behandeln lässt?

Mögliche Anzeichen einer Schilddrüsenüberfunktion bei Ihrem Hund sollten Sie auf keinen Fall ignorieren: Andernfalls riskieren Sie ernsthafte Gesundheitsprobleme, die weit über einfache Unannehmlichkeiten hinausgehen. Eine Schilddrüsenüberfunktion kann tiefgreifende Auswirkungen auf das Wohlbefinden Ihres Vierbeiners haben: von Hauterkrankungen über Herzbeschwerden bis hin zu Nierenerkrankungen und einem geschwächten Immunsystem. All diese Probleme können die Lebensfreude und -dauer Ihres Hundes deutlich mindern.

Eine frühzeitige Erkennung und angepasste Behandlung sind unerlässlich, um solche Komplikationen zu verhindern und Ihrem Hund ein erfülltes Leben zu ermöglichen. Beobachten Sie deshalb Ihr Haustier genau und lassen Sie potenzielle Symptome in der Tierarztpraxis abklären: Damit bewirken Sie den entscheidenden Unterschied im Leben Ihres Hundes. 

Das können Ursachen einer Schilddrüsenüberfunktion sein

Eine Schilddrüsenüberfunktion bei Hunden kann durch eine Reihe unterschiedlicher Ursachen hervorgerufen werden. Das Wissen um diese Faktoren ist für die gesicherte Diagnose und die Einleitung einer wirksamen Therapie von großer Bedeutung. Zu den relevanten Ursachen zählen: 

Alimentäre Hyperthyreose:

Barfen, also die Ernährung von Hunden mit rohem Schlundfleisch, birgt ein erhöhtes Risiko einer Schilddrüsenüberfunktion. Der Grund hierfür ist, dass Schlundfleisch oftmals Schilddrüsengewebereste enthält, die den T4-Hormonspiegel in die Höhe treiben können.

Schilddrüsentumore:

Eine Schilddrüsenüberfunktion bei Hunden kann auch durch Schilddrüsentumore hervorgerufen werden. Diese haben eine Beeinträchtigung der normalen Schilddrüsenaktivität und eine erhöhte Hormonproduktion zur Folge.

Überdosierung von Medikamenten:

Auf die richtige Dosierung kommt es an: Geben Sie Ihrem Hund wegen einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) Medikamente? Dann halten Sie sich genau an die verschriebene Dosierung. Verabreichen Sie zu viel, kann dies einen Hormonüberschuss und somit eine Schilddrüsenüberfunktion auslösen.

Welche Lebenserwartung haben Hunde mit Schilddrüsenüberfunktion?

Die Erfolgschancen bei der Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion bei Hunden hängen stark von deren Ursprung ab. Die Behandlung einer ernährungsbedingten Hyperthyreose zeigt oft positive Ergebnisse – wenn die Nahrung entsprechend angepasst wird. Schilddrüsentumore machen die Therapieerfolge weniger vorhersehbar, besonders wenn Metastasen vorliegen.

Unbehandelt kann die Schilddrüsenüberfunktion beim Hund zu ernsthaften Gesundheitsrisiken führen: Dazu gehören z. B. Haut- und Fellprobleme, Herz- und Nierenschäden, aber auch eine Schwächung der körpereigenen Abwehrkräfte. 

Da die frühzeitige Diagnose und Behandlung entscheidend ist: Lassen Sie Ihren vierbeinigen Freund in regelmäßigen Intervallen in der Tierarztpraxis untersuchen und beobachten Sie jegliche Veränderungen seines Verhaltens oder seiner Gesundheit. Denn nur so können Sie mögliche Herausforderungen rechtzeitig erkennen und konsequent angehen.

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Es wird empfohlen, vor der Verwendung unserer tiermedizinischen Nahrungen den Rat eines Tierarztes oder einer Tierärztin einzuholen.

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