Wie viel sollte mein Hund trinken?

Wasser ist der absolut wichtigste Nährstoff für das Leben. Genau wie Menschen können auch Hunde viel länger ohne Nahrung auskommen als ohne Flüssigkeit. Da stellt sich die Frage: Wie viel Wasser sollten Hunde trinken?
Zwei Golden-Retriever-Welpen trinken aus einem Napf

Welche Nährstoffe braucht ein Hund? Stellt man diese Frage, so werden meist Proteine, Fette, Kohlenhydrate, Vitamine oder Mineralstoffe genannt. An Wasser hingegen denkt man wohl eher selten, obwohl es absolut unverzichtbar ist.

Warum müssen Hunde trinken?

Berner Sennenhund auf Wiese mit Wassrnapf

Unsere Haustiere bestehen wie wir Menschen aus 50 bis 60 % Wasser, wobei es bei neugeborenen Welpen sogar ca. 75 % des Körpergewichtes ausmacht. Betrachtet man den Wassergehalt in verschiedenen Körpergeweben, so gibt es große Unterschiede. Im Körperfett sind nur 15 % Wasser enthalten, im Skelett 50 %, in den Muskeln 75 % und im Blut 83 %. Wasser erfüllt eine Vielzahl an Aufgaben in unserem Körper, da für jede chemische Reaktion Wasser notwendig ist. Grundsätzlich kann man jedoch vier Hauptaufgaben definieren:

  1. Lösungs- und Transportmittel für Nährstoffe und Sauerstoff zu den verschiedenen Geweben
  2. Unterstützung des Zellstoffwechsels
  3. Ausscheidung von harnpflichtigen Stoffen über die Nieren
  4. Regulation der Körpertemperatur

Wie viel sollten Hunde trinken?

Aufgrund der beschriebenen Funktionen muss der Wasserbestand im Körper konstant gehalten werden und Hunde müssen täglich Wasser zu sich nehmen. Die Höhe des täglichen Bedarfes ergibt sich aus der Differenz zwischen Wasseraufnahme und Wasserverlust. Er wird zu einem großen Teil durch die Wasserbildung im Stoffwechsel durch Verbrennung der Nährstoffe als auch durch das in der Nahrung enthaltene Wasser gedeckt.

Der zusätzliche Bedarf muss über das Trinkwasser aufgenommen werden und hängt vom Feuchtigkeitsgehalt der Tiernahrung, von der Umgebungstemperatur und der körperlichen Aktivität ab. Der Feuchtigkeitsgehalt von Nassfutter liegt bei etwa 70 bis 85 % gegenüber ca. 10 % bei Trockennahrung. So liegt der tägliche Trinkwasserbedarf beim Hund zwischen 40 und 150 ml pro Kilogramm Körpergewicht bei Trockenfutterfütterung. Geben Sie Feuchtfutter, ist er niedriger und liegt bei 5 bis 100 ml pro Kilogramm Körpergewicht.

Warum verlieren Hunde Wasser?

Jack Russel Terrier trinkt aus Napf

Das dem Körper zugeführte Wasser geht dem Organismus über Kot, Harn, Atemluft, Haut und bei einer säugenden Hündin auch über die Muttermilch verloren. Gerade der Wasserverlust über Kot kann mit einer optimalen Fütterung, d. h. mit einer Verdaulichkeit der Nahrung über 90 %, um die Hälfte reduziert werden.

Anders als bei Menschen, spielen Flüssigkeitsverluste über die Haut bei Haustieren aufgrund ihrer geringen Anzahl an Schweißdrüsen eine eher untergeordnete Rolle. Hingegen können Durchfallerkrankungen, anhaltendes Erbrechen, Diabetes mellitus und Nierenerkrankungen durch den höheren Wasserverlust den Bedarf deutlich steigen lassen.

Höhere Wasserverluste über den Atmungstrakt sind vor allem durch eine erhöhte körperliche Aktivität, wie zum Beispiel beim Hundesport, und eine hohe Umgebungstemperatur bedingt. Ein Beispiel hierfür ist Sport bei höheren Termperaturen.

Tipps: Das können Sie tun, damit Ihr Hund ausreichend trinkt

  • Bedenken Sie, dass Ihr Hund immer die Möglichkeit haben soll, Trinkwasser aufzunehmen, um so seinen Bedarf vollständig zu decken. Ein vollständiges Wasserdefizit überleben vierbeinige Familienmitglieder je nach Umgebungstemperatur nur wenige Tage, und ein geringgradiger Wassermangel führt im Hundesport rasch zu Leistungseinbußen.
  • Vermehrte Wasseraufnahme kann bei Hunden auf verschiedene Krankheiten hindeuten. Sollten Sie merken, dass Ihr Haustier mehrere Tage lang auffallend viel trinkt, ist es unbedingt ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen. Denn eine rechtzeitige Diagnose ist von großer Wichtigkeit, da es sich um Symptome von Diabetes mellitus oder chronischer Niereninsuffizienz handeln könnte.
  • Bei Autofahrten mit dem Vierbeiner – vor allem im Sommer – sollten immer eine gefüllte Wasserflasche und ein Napf dabei sein.
  • Sorgen Sie auch bei Spaziergängen oder Lokalbesuchen mit Ihrem Hund für ausreichend Gelegenheit zur Wasseraufnahme.
  • Spezielle Trinkflaschen für Hunde können platzsparend verstaut werden und erleichtern den Vierbeinern die Wasseraufnahme auch unterwegs.
Schwarzer Labrador Welpe liegt im Gras

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