Zahnstein beim Hund: Ursachen, Symptome & Behandlung

Zahnstein gehört zu den häufigsten Zahnproblemen bei Hunden. Welche Ursachen es dafür gibt, wie die Behandlung beim Tierarzt oder der Tierärztin abläuft und wie Sie Zahnstein bei Ihrem Vierbeiner vorbeugen können, erfahren Sie hier.

Was ist Zahnstein beim Hund?

Unter Zahnstein versteht man feste Ablagerungen auf den Zähnen des Hundes. Durch Futterreste oder Bakterien entstehen Zahnbeläge, auch Plaque genannt. Werden diese nicht entfernt, sondern bleiben über längere Zeit auf den Zähnen, werden sie hart und entwickeln sich so zu Zahnstein. Dieser ist sehr hart und hat eine raue Oberfläche: Das führt dazu, dass sich immer mehr Zahnbelag daran haften kann und der Zahnstein so immer dicker wird. Meist siedelt er sich an den Reiß-, Eck- und Backenzähnen an. Allerdings lagert er sich nicht nur auf der Zahnoberfläche ab, sondern auch in den Zwischenräumen und unter dem Zahnfleisch.

Zahnstein betrifft nicht nur ältere Hunde: Meist weisen schon Hunde ab ca. 3 Jahren gelbliche Zahnverfärbungen und Zahnstein auf. Ohne eine Behandlung kann Zahnstein gefährliche Folgen für die Gesundheit des Hundes haben. Die angesiedelten Bakterien vermehren sich weiter und es können noch schwerwiegendere Zahnerkrankungen wie Parodontitis, Zahnfleischentzündungen oder Abszesse entstehen. Im schlimmsten Fall kommt es sogar zum Zahnverlust.

Was sind die Ursachen für Zahnstein beim Hund?

Es gibt verschiedene Gründe für die Entstehung von Zahnstein an den Hundezähnen:

  1. Falsches Futter: Futter, das kaum gekaut werden muss, also vor allem Nassfutter, legt sich viel einfacher auf bestehende Zahnbeläge. Denn: Kauen kann die Zähne reinigen. Muss der Hund dies beim Fressen kaum tun, können die Zähne durch das Kauen nicht mechanisch gereinigt werden. Bei Trockenfutter ist der Abrieb an den Zähnen höher als bei Nassfutter, wodurch es nicht so schnell zu starkem Zahnstein kommt.
  2. Genetik: Einige Hunderassen neigen schon allein aufgrund ihrer Genetik zu Zahnstein, trotz Zahnpflege. Vor allem kleinere Hunderassen mit kurzer Schnauze wie der Yorkshire Terrier oder der Mops haben durch ihren kleineren Kiefer und die engen Zahnzwischenräume häufiger Probleme mit Zahnstein als andere Rassen.
  3. Mangelhafte Zahnpflege: Ohne regelmäßige Zahnpflege wie Zähneputzen kann sich Belag auf den Zähnen bilden und Bakterien sich ansiedeln bzw. vermehren.

Symptome: Wie sieht Zahnstein beim Hund aus?

Es gibt viele Anzeichen, auf die Sie als Hundehalter*in achten können, um Zahnstein frühzeitig zu erkennen und entsprechend handeln zu können. Dazu gehören:

  • weiche, gelbliche Ablagerungen auf den Zähnen
  • braune Verfärbungen an den Zähnen
  • Mundgeruch
  • blutiges Zahnfleisch
  • Schwellungen im Maul- und Nasenbereich
  • Eiter im Mund
  • Verhaltensänderungen wie ein starkes Ruhebedürfnis, einseitiges Kauen mit schräg gehaltenem Kopf, Reiben mit den Pfoten am Maul

Beobachten Sie eines oder mehrere der Symptome bei Ihrem Hund, sollten Sie ihn in der Tierarztpraxis untersuchen lassen.

Zahnstein entfernen: Behandlung in der Tierarztpraxis

Wenn Sie wegen des Auftretens einiger Anzeichen oder der Vermutung, dass Ihr Hund Zahnstein hat, eine Tierarztpraxis aufsuchen, kann der Tierarzt oder die Tierärztin die Zähne und den Kiefer des Hundes auf mögliche Schäden an den Zähnen, dem Zahnfleisch und dem Gebiss untersuchen. Wird Zahnstein bei Ihrem Vierbeiner entdeckt, muss er entfernt werden. Im ersten Schritt steht dabei eine professionelle Zahnreinigung – unter Narkose – an, damit danach der Zustand der Zähne im Detail festgestellt werden kann. Außerdem kann Röntgen nötig sein, um Schäden in nicht sichtbaren Bereichen auszuschließen.

Der Tierarzt oder die Tierärztin entfernt den Zahnstein per Ultraschall, was ungefährlich und durch die Narkose schmerzfrei für den Hund ist. Im Anschluss werden die Zähne poliert, um zu verhindern, dass sich schnell neuer Belag darauf absetzt. Werden beim Entfernen des Zahnsteins schwerwiegendere Schäden am Zahn entdeckt, kann es nötig sein, diesen zu ziehen. Meistens wird das direkt während der Narkose gemacht.

Kann Zahnstein beim Hund ohne Narkose entfernt werden?

Nein, eine professionelle Zahnreinigung und Entfernung des Zahnsteins ohne Narkose ist bei Hunden nicht möglich. Die Behandlung wäre für den Vierbeiner ohne Narkose sehr unangenehm, vor allem, wenn sich der Zahnstein auch unter dem Zahnfleisch gebildet hat. Dazu kommt, dass das Geräusch des Ultraschallgerätes vielen Hunden Angst einjagt. Daher ist die Narkose die beste Entscheidung, um den Zahnstein vollständig entfernen zu können und Ihr Tier nicht dem großen Stress der Behandlung auszusetzen.

Wie hoch sind die Kosten für die Zahnsteinentfernung?

Die Kosten hängen davon ab, wie stark der Zahnstein ist und wie umfangreich die Behandlung sein muss. Beispielsweise fällt die Rechnung höher aus, wenn ein Zahn gezogen werden musste. Die Preise für die Zahnsteinbehandlung bei Hunden sind in der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) geregelt und umfassen die Voruntersuchung, die Narkose sowie die Zahnsteinentfernung selbst. Die meisten Hundekrankenversicherungen übernehmen die Kosten für die Zahnsteinbehandlung und die Zahnextraktion.

Kann ich den Zahnstein meines Hundes auch selbst entfernen?

Es ist definitiv nicht empfehlenswert, den Zahnstein beim Hund selbst zu entfernen. Sobald es nicht mehr nur um Zahnbelag geht, sondern sich harter Zahnstein gebildet hat, ist dies ein Fall für die Tierarztpraxis. Denn Zahnstein lässt sich nur mit einer professionellen Zahnreinigung und Ultraschall vollständig entfernen.

Zahnstein beim Hund vorbeugen

Am besten ist es natürlich, Zahnstein gar nicht erst entstehen zu lassen. Als Hundehalter*in können Sie einiges dafür tun, Zahnstein bei Ihrem Hund vorzubeugen. Folgende Tipps können Ihnen dabei helfen:

  • Zahnpflege: Eine regelmäßige Zahnpflege ist wichtig, um Zahnbelag und Zahnstein vorzubeugen. Dazu gehört vor allem das regelmäßige Zähneputzen mit einer passenden Hundezahnbürste – oder einem Fingerling – und Hundezahnpasta. Zudem kann auch das Auftragen von Zahnwachs nach dem Putzen dabei helfen, dass sich Zahnbelag und Bakterien nicht direkt wieder absetzen können.
  • Hochwertige Nahrung: Um die Bildung von Zahnbelag und Vermehrung von Bakterien von vornherein zu vermeiden, ist hochwertige Hundenahrung essenziell. Auch der Umstieg von Nass- auf Trockenfutter kann – durch den vermehrten Abrieb an den Zähnen – hilfreich sein. Zum Beispiel ist ROYAL CANIN® Dental Care Trockennahrung (Mini, Medium, Maxi) die passende Nahrung, um der Bildung von Zahnstein vorzubeugen. Die mit Kalzium-bindenden Chelatoren angereicherte Rezeptur hilft, die Bildung von Zahnstein zu begrenzen. Die speziell geformten Kroketten helfen beim Kauen dabei, die Zähne des Hundes zu reinigen.
  • Kauartikel: Jegliche Kauspielzeuge oder -leckerlis für Ihren Vierbeiner können dabei unterstützen, Zahnbeläge von den Zähnen zu entfernen. Natürlich sollten Sie hier auf die Menge achten, damit nicht das Risiko von Übergewicht entsteht.
  • Regelmäßige Untersuchungen: Bei Besuchen in der Tierarztpraxis können Zähne und Zahnfleisch regelmäßig untersucht werden und Erkrankungen so frühzeitig entdeckt und behandelt werden.

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