Office Dog: So klappt’s mit dem Bürohund

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Hund und Büro zu vereinbaren, ist nicht immer einfach. Bereits bei der Jobsuche müssen Arbeitgeber oft erst noch überzeugt werden, damit der Vierbeiner mit zum Arbeitsplatz gebracht werden darf. Dabei haben Bürohunde einen positiven Einfluss auf die Unternehmenskultur, senken nachweislich das Stresslevel der Angestellten und steigern gleichzeitig die Arbeitsmotivation.
Auch für den Hund ist es von Vorteil, den Tag im Büro zu verbringen. Denn so wird er nicht viele Stunden von Herrchen oder Frauchen getrennt und muss nicht bei einem Dog Sitter oder gar allein zu Hause bleiben.
Wir zeigen, wie Sie Ihren Hund in Ihren Arbeitsalltag integrieren können, welche Rassen sich am besten dafür eignen und geben Tipps zur benötigten Ausstattung.

Welche Vorteile bringt ein Hund im Büro?

Ein Hund im Büro bringt viele Vorteile mit sich. Die freundlichen Tiere sorgen während der Arbeitszeit nicht nur für gute Stimmung, sondern machen sogar nachweislich glücklicher. Wenn wir Hunde streicheln, schüttet unser Körper Oxytocin und Dopamin aus, ergab eine Studie der Virginia Commonwealth University. Das senkt das Stresslevel und macht uns glücklich.
Die kurze Unterbrechung, wenn ein Hund an den Schreibtisch kommt, um sich eine Streicheleinheit abzuholen, holt Mitarbeiter außerdem zurück in die Realität. Wer lange hochkonzentriert in seine Arbeit abtaucht, nimmt beispielsweise unbewusst eine Schonhaltung ein, die Rückenschmerzen & Co. verursachen kann. Eine kurze Unterbrechung durch das Tier ist somit auch oft gut für Ihre Körperhaltung und damit für die Gesundheit.
Dazu kommen unweigerlich mehr Spaziergänge. Vielleicht lernen Sie dabei sogar neue Kollegen kennen. Ein Hund sorgt immer für Gesprächsstoff und Ihre Kollegen kommen vielleicht auch mal einfach so an Ihren Arbeitsplatz. Das alles kann sich nicht nur positiv auf die eigene Gesundheit, sondern auch auf das Sozialleben auswirken.
Auch der Bürohunde-Index 2020 bestätigt die positive Wirkung von Office Dogs: 92% der Mitarbeitenden erleben durch sie eine Verbesserung des Arbeitsklimas und eine ausgeglichenere Work-Life-Balance. 
 

Ein Büro ist kein Ort für einen Hund? Das stimmt nicht ganz!

Auch für den Hund kann der Alltag im Büro bereichernd sein. Er braucht keine Hundebetreuung oder muss gar den Tag allein zuhause getrennt von Herrchen oder Frauchen verbringen. Hunde sind Rudeltiere, sie freuen sich darüber den ganzen Tag mit Ihnen verbringen zu dürfen und lieben auch die Gesellschaft der anderen Mitarbeiter. Der Vorteil für Ihren Hund: Er wird durch den Kontakt zu Ihren Kollegen stärker sozialisiert; gleichzeitig wird die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Tier stärker je mehr Zeit ihr zusammen verbringt.
Da die meisten Hunde im Schnitt 18 Stunden pro Tag schlafen, kommt auch keine Langeweile während der Arbeitszeit auf. Für Ihr Tier ist es kein Problem,
geduldig auf den Feierabend zu warten. So ist es auch kein großer Unterschied, ob Sie aus dem Homeoffice oder vom Büro aus arbeiten.
 

Bürohunde erlauben lohnt sich auch für Arbeitgeber

Im Rahmen des Bürohunde-Index fand man 2020 heraus, dass die Loyalität zum Arbeitgeber um 16 % steigt, wenn Hunde im Büro erlaubt sind. Das starke Zugehörigkeitsgefühl des Arbeitnehmers wirkt sich natürlich auch auf die Motivation und das Engagement aus.
Unternehmen, die Hunden gegenüber positiv eingestellt sind, wirken sympathischer und offener und überzeugen so häufig vor allem junge Talente. Ein echter Wettbewerbsvorteil also.

Wann ist ein Bürohund nicht zu empfehlen?

Wer seinen Vierbeiner mit zur Arbeit nehmen möchte, sollte einige Dinge beachten. Denn nicht nur auf die Rasse kommt es an, sondern auch auf die richtige Erziehung. Ihr Tier sollte ein ausgeprägtes Maß an Grundgehorsam zeigen und gut sozialisiert sein. Aggressive oder sehr ängstliche und unsichere Tiere haben im Büro nichts zu suchen.
Auch bei der Neuanschaffung eines Hundes sollten Sie direkt bedenken, ob die Rasse dafür geeignet ist, acht Stunden am Tag unter oder neben dem Schreibtisch zu verbringen. Vor allem Welpen fordern viel Zeit und Aufmerksamkeit, sind meist nicht stubenrein und hören noch nicht aufs Wort – keine guten Voraussetzungen für lange Tage im Office.

Rassen wie Jagd- und Hütehunden wird es im Büro schnell langweilig. Wenn Sie sich zum Beispiel einen Weimaraner oder Border Collie zulegen möchten, sollten Sie bedenken, dass diese ein gewisses Maß an Beschäftigung fordern. Hat Ihr Hund ein ausgeprägtes Territorialverhalten, wie beispielsweise ein Hovawart, kann der Alltag bei der Arbeit sich ebenfalls schwierig gestalten. Lautes Bellen beeinflusst die Arbeitsatmosphäre negativ und kann sich auf Ihre Kollegen abschreckend auswirken.

Welche Rasse eignet sich als Office Dog?

Besser geeignet sind eher kleinere sogenannte Gesellschafts- oder Begleithunderassen wie der Malteser oder Mops. Aber auch bestimmte größere Hundearten mögen es eher gemütlich. Familienhunde wie Labradore oder Golden Retriever fühlen sich meist ebenfalls wohl im Büro. Aber wie bei allem gilt auch hier: Ausnahmen bestätigen die Regel. Sie kennen Ihren Hund am besten und wissen, was Sie ihm zumuten können und was besser nicht.

Wer ganz nebenbei noch etwas Gutes tun möchte, der adoptiert am besten einen älteren Hund aus dem Tierheim. Alte Tiere sind in der Regel ruhigere Wesen mit viel Geduld, deshalb machen sie sich als Bürohund oft sehr gut.

Welche Regeln gilt es zu beachten?

Wenn Sie Ihren Hund gerne mit ins Büro nehmen möchten, sollten Sie das vorab mit Ihrem Vorgesetzten absprechen. Einfach so mitbringen dürfen Sie Ihre Fellnase leider nicht.
Einfacher ist es, wenn es schon andere Bürohunde im Unternehmen gibt, denn dann können Sie sich auf den Gleichbehandlungsgrundsatz berufen. Das gilt allerdings nicht, wenn es sich bei den Kollegen um Begleithunde, also zum Beispiel Blindenhunde, handelt. Diese sind immer zugelassen.
  • Für alle Beteiligten ist es von Vorteil, wenn Ihr Tier schon gut erzogen ist, also auf die gängigen Gehorsamkeitsbefehle hört
  • Außerdem sollte Ihr Vierbeiner alle nötigen Impfungen erhalten haben sowie idealerweise haftpflichtversichert sein
  • Manche Chefs verlangen einen Hundeführerschein

Regeln für Ihren Bürohund

Besonders für den Aufenthalt im Büro sollte Ihr Vierbeiner sich an gewisse Regeln halten. Aus Rücksichtnahme auf die Kollegen und für sein eigenes Wohlbefinden. Im besten Fall gelten bei der Arbeit dieselben Regeln wie zu Hause: Wenn der Hund also zu Hause nicht am Tisch um Essen betteln soll, darf er das im Büro auch nicht.

Weitere nützliche Regeln fürs Büro:

Hundefreie Zonen Nicht jeder Bereich sollte für den Hund zugänglich sein. Insbesondere hygienisch sensible Räume wie die Küche oder Kantine sollten für den Vierbeiner tabu sein. Aber auch Meetingräume können zur hundefreien Zone erklärt werden.

Ordnung und Sauberkeit 
Hundebesitzern fallen die vielen Haare und die typischen Gerüche oft schon gar nicht mehr auf. Im Büro sollen sich aber alle wohlfühlen. Daher gebietet der Anstand, Hundehaare zu entfernen, zwischendurch zu lüften und Wasserschüssel & Co. regelmäßig zu reinigen. Unser Tipp: Im wiederverschließbaren Napf sind Nahrung oder Leckerlies luftdicht und geruchsneutral verpackt.

Klare Regeln für alle

Kommunizieren Sie die Regeln für Ihren Hund auch klar an Ihre Kollegen, damit einem harmonischen Büroalltag nichts im Wege steht.

Wie gewöhne ich meinen Hund ans Büro?

Eine neue Umgebung kann für Ihren Vierbeiner aufregend sein, deswegen ist es wichtig, ihn anfangs noch nicht zu überfordern. Gewöhnen Sie den Hund am besten Schritt für Schritt ans Büro und nehmen Sie ihn zunächst an einem freien Tag mit zu einem Besuch. Er kennt dann schon mal das Gebäude mit seinen verschiedenen Gerüchen und vielleicht sogar ein paar direkte Kollegen.
Möglicherweise ist Ihr Hund anfangs noch sehr aufgekratzt, da es so viel Neues zu entdecken gibt. In diesem Fall können Sie Ihr Tier auch erstmal noch in der Mittagspause nach Hause bringen.
Unverzichtbar ist aber auch ein Rückzugs- und Ruheplatz im Büro. Hier kann der Hund sich vom Trubel erholen und auf seiner Kuscheldecke oder im Körbchen entspannen.
Damit es nicht zu langweilig wird, sind regelmäßige körperliche und geistige Aktivitäten wichtig. Kurze Aufmerksamkeitsspiele und lange Spaziergänge in der Pause sowie vor und nach der Arbeit powern Ihren Hund aus und er kann im Büro entspannen.
Neben der nötigen Auslastung muss der Mensch aber auch Ruhezeiten vorgeben. In diesen Momenten sollte Ihr Tier dann von niemandem gestört werden.

Weitere hilfreiche Tipps:

Routinen schaffen eine gute Struktur, an die Ihr Hund sich gewöhnen kann. Sie können sich beispielsweise im Kalender Blocker-Termine setzen, um immer zur selben Zeit zu füttern oder die Ruhephase einzuläuten.
Wenn Sie sich unsicher sind, wie Sie Ihren Hund am besten ans Office gewöhnen und dauerhaft mit zur Arbeit nehmen können, sprechen Sie am besten mit einem Hundetrainer über Ihr Vorhaben. Dieser kann Ihnen mit wertvollen Tipps den Alltag erleichtern und mit Ihnen gemeinsam die wichtigsten Kommandos üben.

 

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