Lebererkrankungen bei Hunden

Sie ist unentbehrlich und spielt eine entscheidende Rolle im Stoffwechsel des Hundes: die Leber. Produktion von Galle, Blutgerinnung, Fettstoffwechsel und Abbau roter Blutkörperchen: an all diesen Prozessen ist die Leber beteiligt und als Nährstoffverarbeiter und Giftstoffabbauer deshalb ein unverzichtbares Organ für die Gesundheit Ihres Tieres. 

Kein Wunder, dass sich Lebererkrankungen umfassend und vielfältig auf die Gesundheit Ihres Tieres auswirken können und erste Anzeichen von Leberproblemen ein schnelles Handeln erforderlich machen. Denn: funktioniert die Leber nicht richtig, ist der ganze Körper betroffen und sowohl die Lebensqualität als auch die Lebenserwartung können sinken. 

Das Problem: nicht nur ältere Hunde sind betroffen, auch jüngere Hunde haben bereits mit Lebererkrankungen zu tun. Aber wie merken Sie eigentlich, dass etwas mit der Leber Ihres Tieres nicht stimmt? Und wie können Sie bestmöglich helfen? Wir klären auf!

Lebererkrankung beim Hund: diese Symptome müssen Sie kennen!

Obwohl Lebererkrankungen bei Hunden viel öfter vorkommen als allgemein bekannt, gestaltet sich die Erkennung der Anzeichen oft schwierig, da typische Symptome für eine Erkrankung dieses Organs meist erst in fortgeschrittenen Krankheitsstadien auftreten. Die frühen Anzeichen wie beispielsweise Durchfall oder Erbrechen sind unspezifisch und kommen auch bei anderen Krankheiten vor.

Deshalb gilt: je aufmerksamer Sie sind und je früher Sie medizinischen Rat einholen, desto gezielter und effektiver kann sich die Leber Ihres Hundes bei entsprechender Therapie erholen. 

Welche Symptome auf eine Lebererkrankung beim Hund hindeuten können: 

  • Magen-Darm: Beschwerden wie Durchfall, Erbrechen oder stark riechender, voluminöser, hell gefärbter Kot 
  • Hunger und Durst: Übermäßige Wasseraufnahme und ein verstärkter Urinabsatz, Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit
  • Muskeln: Muskelzuckungen und Krämpfe
  • Immunsystem: Verminderte Parasitenresistenz (beispielsweise sich wiederholender Flohbefall, der therapieresistent scheint)
  • Haut und Schleimhäute: Gelbe Verfärbung der Schleimhäute und Augen 
  • Blut: Gestörte Blutgerinnung
  • Sonstiges: Ansammlung von Flüssigkeit im Bauchraum
  • Allgemeinbefinden: Fieber, Trägheit und Müdigkeit

Wie wird´s festgestellt? Lebererkrankung diagnostizieren

Sie haben den Verdacht, dass mit der Leber Ihres Hundes etwas nicht stimmen könnte? Ab zur Tierarztpraxis! Hier stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, um die Ursache der Beschwerden gezielt zu ermitteln.

Während beim Röntgen Lebervergrößerungen erkannt werden können, eignet sich die Sonografie ideal, um das Gewebe der Leber detailliert zu beurteilen. Per Blutuntersuchung können außerdem die Leberenzyme, Blutzellen, Stoffwechsel- und Syntheseprodukte gecheckt werden. Auch eine Biopsie ist möglich – dafür wird in einem kleinen Eingriff Lebergewebe des Hundes entnommen. So können strukturelle Veränderungen des Stoffwechsel-Organs erkannt werden. Das Ziel ist bei allen Untersuchungsmethoden gleich: das funktionierende Lebergewebe schützen und eventuell krankes Gewebe so gut wie möglich zu regenerieren. 

Warum hat mein Hund erhöhte Leberwerte?

Die Gründe für erhöhte Leberwerte beim Hund sind vielseitig und vielschichtig zugleich und eventuell kommen sogar mehrere Ursachen zusammen. 

Manchmal ist Übergewicht für die angestiegenen Werte verantwortlich. Das kommt besonders dann in Betracht, wenn Ihr Hund schon lange Übergewicht hat, da das Lebergewebe dann geschädigt werden und das Organ nicht mehr störungsfrei funktionieren kann. Und: Auch Medikamente können die Werte beeinflussen. Gerade, wenn sie über einen längeren Zeitraum gegeben werden, sind Stoffwechselstörungen unter Beteiligung der Leber möglich. 

Auch Gerinnungsstörungen sind manchmal für die erhöhten Leberwerte Ihres Tieres verantwortlich. In diesem Fall stellt die Leber nur noch unzureichend Gerinnungsfaktoren her. Verbraucht der Körper dann viel, kann es zu einer Störung in der Gerinnung kommen. Die Folge: Blutungen können nicht mehr gestillt werden; die Gefahr des Verblutens erhöht sich stark.

Klassischerweise zeigt sich die Gelbsucht ebenfalls in erhöhten Leberwerten Ihres Tieres. Sie gilt nicht als eigene Erkrankung, sondern als Symptom für eine bereits bestehende Lebererkrankung. In diesem Fall steigen die Gallenfarbstoffe im Blut und es entstehen gelbliche Ablagerungen, die sich optisch in den Schleimhäuten und der Lederhaut des Auges zeigen. 

Ein weiterer Auslöser für ungewöhnliche Leberwerte beim Hund: die akute oder chronische Leberentzündung, auch Hepatitis genannt. Meist sind Viren und Bakterien die Auslöser; eventuell kommen auch Einzeller oder eine Vergiftung als auslösender Grund in Betracht. Die chronische Hepatitis ist angeboren und wird durch einen gestörten Kupferstoffwechsel bzw. eine übermäßige Speicherung von Kupfer ausgelöst. 

Ebenfalls angeboren sind auch Gefäß-Fehlbildungen (Portosystemischer Shunt) in der Leber des Hundes, die dafür sorgen, dass das Blut nicht durch die Leber, sondern direkt in die Hauptvene fließt. Die Funktionalität der Leber ist dann stark eingeschränkt; sie kann weder mit Nährstoffen versorgt, noch können giftige Substanzen abtransportiert werden. 

Schwerwiegendere Ursachen für erhöhte Leberwerte können zudem Tumorerkrankungen oder eine Leberzirrhose sein. Bei der Zirrhose handelt es sich um das Endstadium einer chronischen Erkrankung der Leber, durch die viele Knötchen in dem Organ entstehen. Sie durchziehen das Gewebe wie feste Narben und schränken die Funktionalität der Leber schließlich bis zu ihrem Versagen stark ein.

Diese Rolle spielt die Ernährung Ihres Hundes

Klar ist: die Behandlung der Lebererkrankung Ihres Hundes hängt maßgeblich von der gestellten Diagnose ab. Klar ist aber auch, dass die Umstellung von Nahrungsgewohnheiten einen zusätzlich positiven Einfluss auf die Genesung Ihres Tieres haben kann. Neben medikamentösen oder chirurgischen Ansätzen spielt die Ernährung auf mehreren Ebenen eine maßgebliche Rolle, denn:

  • sie kann die geschwächte Leber stärken und beim Stoffwechsel unterstützen
  • sie unterstützt bei Übergewicht eine langsame und gesunde Gewichtsabnahme des Hundes
  • sie deckt den steigenden Energiebedarf des erkrankten Tieres ab
  • sie sorgt bestenfalls dafür, dass das erkrankte Tier das Futter nicht ablehnt und nicht abnimmt

Wichtig dabei: Die richtige Zusammensetzung der Nahrung ist entscheidend für den Therapieerfolg. Jeden Schritt innerhalb der Behandlung der Lebererkrankung Ihres Hundes sollten Sie mit Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin abstimmen und stets neu besprechen, sollte es erforderlich werden. 

Leberdiät beim Hund: So unterstützen Sie die Leber Ihres Hundes richtig

Nicht nur, wenn bei Ihrem Hund eine Lebererkrankung festgestellt wurde, spielt die richtige Ernährung eine entscheidende Rolle, um die Leber zu unterstützen und regenerieren zu können. Im Gegenteil: auch die Gesunderhaltung der Leber lässt sich mit einer angepassten Ernährung unterstützen. 

In Tierarztpraxen wird zur Gesunderhaltung und Regeneration der Hundeleber dann gerne ein spezielles Leberdiätfutter empfohlen. Dessen Nahrungsbestandteile können dabei unterstützen, die beim Stoffwechsel anfallenden Giftstoffe besser abzubauen. Das entlastet und entgiftet den Stoffwechsel des Tieres. 

Gut zu wissen: um die ideale Ernährungsform zu finden, muss das Leberdiätfutter für den Hund ausprobiert werden. Jedes Tier reagiert anders und es ist gängige Praxis, durch Testung auszuschließen und schließlich zum besten Ergebnis zu kommen. Grundsätzlich gilt: Spezielles Futter für Lebererkrankungen beim Hund hat in der Regel einen etwas erhöhten Energiegehalt, einen niedrigen Fettgehalt und enthält Kohlenhydrate, die leicht verdaulich sind. Da der Eiweißstoffwechsel bei lebererkrankten Tieren oft gestört ist, sollte das Hundefutter zudem nicht zu viele Proteine enthalten. 

Die Tiernahrung von ROYAL CANIN® eignet sich sowohl bei akuten als auch bei chronischen Lebererkrankungen Ihres Hundes. Dabei gibt es verschiedene Arten von Nahrung:

Als diätisches Alleinfuttermittel ist ROYAL CANIN® HEPATIC ideal, um die Leber bei chronischer Leberinsuffizienz zu unterstützen. Damit die Kupferspeicherung in der Leber reduziert wird, ist der Kupfergehalt in ROYAL CANIN® HEPATIC reduziert und auch der Proteingehalt ist moderat. Gleichzeitig ist die Verdaulichkeit sehr hoch. Auch gut: die hohe Energiedichte der Nahrung macht eine geringere Nahrungsmenge nötig. Und: Um das Darmmikrobiom zu stärken und zu einer gesunden Verdauung beizutragen, ist ein ausgewogener Gehalt präbiotischer Fasern enthalten. 

ROYAL CANIN® GASTROINTESTINAL Trockennahrung – oder als Feuchtnahrung in Form von GASTROINTESTINAL Mousse – eignet sich zur Linderung von akuten Leberproblemen, die mit Resorptionsstörungen des Darmes einhergehen. 

Wichtig dabei: die Leberdiät Ihres Hundes ist keine Schonkost für begrenzte Zeit, sondern eine dauerhafte Ernährungsform, die als Maßnahme langfristig, strikt und ohne Ausnahmen eingesetzt werden sollte. Übrigens – auch wenn es schwerfällt: keine Leckerchen zwischendurch!

 

Prognose: Lebenserwartung für Hunde mit Lebererkrankung

Die gute Nachricht zuerst: Die Leber hat als eines der wenigen Organe und Gewebe im Körper die Fähigkeit, sich zu regenerieren. Mehr noch: Ihr Regenerationspotenzial liegt bei erstaunlichen 80 Prozent. Viele Lebererkrankungen beim Hund haben deshalb gute Chancen auf Heilung. Wie bei allen Erkrankungen gelten das Stadium und die Frühzeitigkeit der ergriffenen Maßnahmen als entscheidend für den Behandlungserfolg und eine gute Prognose. 

Kurzum: Je früher die Lebererkrankung erkannt wird, desto besser können der Stoffwechsel entlastet und schwerwiegende gesundheitliche Folgen vermieden werden. Denn gerade, wenn Giftstoffe wie Ammoniak durch eine Lebererkrankung nicht mehr vollständig abgebaut werden, können Störungen oder bleibende Schäden am Gehirn auftreten. Schlechtere Prognosen ergeben sich wegen oft irreversibler Zustände für bereits fortgeschrittene Leberzirrhosen oder Lebertumore. 

Umso wichtiger ist eine frühe Diagnose, kombiniert mit einer angepassten Behandlung und natürlich einer liebevollen Umsorgung. All das hat nicht nur einen positiven Effekt auf die Lebensqualität Ihres Hundes, sondern auch auf die Lebenserwartung.

 

Lebererkrankung bei Ihrem Hund vorbeugen

Hat Ihr Hund extremes Übergewicht, nimmt langfristig Medikamente ein oder hat eine Vergiftung erlitten, steigt das Risiko für eine Lebererkrankung bei Ihrem Tier. 

Umso wichtiger sind ein gesunder Lebensstil und eine ausgewogene, angepasste Ernährung Ihres Hundes mit viel Bewegung. So minimieren Sie die Risikofaktoren einer Lebererkrankung, obschon es eine Garantie zur ewigen Lebergesundheit natürlich trotzdem nicht gibt.

Fazit bei erkrankter Leber: Spezielle Ernährung unterstützt die Genesung

Wie bei allen Erkrankungen ist es auch bei Lebererkrankungen Ihres Hundes unglaublich wichtig, die Krankheit frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Warten Sie deshalb nicht zu lange und lassen Sie jeden Verdacht medizinisch abklären. In der Tierarztpraxis Ihres Vertrauens können dafür verschiedene Untersuchungen gemacht, eine Diagnose gestellt und geeignete Therapien empfohlen werden. 

Meistens wird zudem eine spezielle Ernährungsform empfohlen, die die Leber und den Stoffwechsel Ihres Hundes entlasten und die Regeneration des erkrankten Organes unterstützen soll. Das kann die Lebensqualität Ihres Hundes stark verbessern. Wichtig hierbei: eine reduzierte Proteinmenge und eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen.

FirstVET - Unser Partner für Ihre digitale Ernährungsberatung 

Unsere Tiernahrung ist so konzipiert, dass sie den Gesundheitszustand Ihres Tieres unterstützt. Dabei werden die individuellen Bedürfnisse und Lebenssituationen berücksichtigt. Insbesondere bei einer Nahrung aus unserem Veterinärsortiment sollte immer eine tierärztliche Beratung erfolgen.